Levothyroxin-Nebenwirkung
L-Thyroxin & Co.: Diese Alternativen gibt es
Aktualisiert am 14.12.2024 – 12:45 UhrLesedauer: 2 Min.
Eine neue Studie wirft Fragen zu Nebenwirkungen von Levothyroxin auf. Verschiedene Alternativen bieten jedoch neue Wege in der Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion.
Wer eine Schilddrüsenunterfunktion hat, muss oft auf Medikamente zurückgreifen, um diese in den Griff zu bekommen. Das Mittel der Wahl ist in Deutschland L-Thyroxin (vollständiger Name Levothyroxin) – eins der am meisten verschriebenen Arzneimittel hierzulande.
L-Thyroxin, das synthetische Schilddrüsenhormon Levothyroxin (T4), ist die Standardtherapie bei Schilddrüsenunterfunktion. Aber es gibt tatsächlich Alternativen, die je nach Ursache der Erkrankung und individuellen Bedürfnissen in Betracht gezogen werden können.
Eine mögliche Alternative ist Liothyronin, das aktive Schilddrüsenhormon Trijodthyronin (T3). Dieses Präparat wird oft eingesetzt, wenn der Körper Schwierigkeiten hat, das in L-Thyroxin enthaltene T4 in T3 umzuwandeln. Ein Beispiel für ein solches Präparat ist Thybon. Da T3 eine kürzere Wirkungsdauer hat als T4, wird es häufig in Kombination mit L-Thyroxin verschrieben, um eine stabilere Hormonversorgung zu gewährleisten.
Eine weitere Option stellen Kombinationspräparate dar, die sowohl Levothyroxin (T4) als auch Liothyronin (T3) enthalten. Sie eignen sich insbesondere für Patienten, bei denen eine reine T4-Therapie nicht ausreicht, um die Symptome der Unterfunktion zu lindern. Ein bekanntes Präparat dieser Art ist Novothyral, das eine feinere Abstimmung der Hormone ermöglicht.
Neben synthetischen Präparaten existieren auch natürliche Schilddrüsenhormone, die aus getrocknetem Schilddrüsengewebe von Schweinen hergestellt werden. Diese Präparate, wie etwa Armour Thyroid, enthalten eine Mischung aus T4 und T3 in natürlichen Verhältnissen. Sie werden vor allem dann eingesetzt, wenn Patienten synthetische Hormone nicht gut vertragen. Allerdings sind diese Präparate in Deutschland meist nicht zugelassen und können nur auf Rezept und mit einer speziellen Verordnung importiert werden. Ein Nachteil ist die schwer standardisierbare Hormonmenge, was die Dosierung erschweren kann.
In leichten Fällen von Schilddrüsenunterfunktion, die auf einen Jodmangel zurückzuführen sind, können auch Jodpräparate eine Alternative sein. Diese enthalten reines Jod, das die Schilddrüse zur Produktion von Hormonen benötigt. Beispiele hierfür sind Präparate wie Jodid 100/200. Allerdings sind Jodpräparate bei autoimmunen Ursachen der Unterfunktion, wie etwa Hashimoto-Thyreoiditis, nicht geeignet.
Ergänzend dazu kann auch eine jodreiche Ernährung unterstützend wirken. Lebensmittel wie Meeresfisch, Algen oder jodiertes Speisesalz liefern wichtige Nährstoffe, die die Schilddrüse benötigen könnte. Allerdings reicht dies allein nicht aus, um eine ausgeprägte Unterfunktion zu behandeln, sondern dient eher der Prävention oder Unterstützung.
Welche dieser Alternativen infrage kommt, hängt von der individuellen Diagnose ab. Eine Umstellung oder Anpassung der Therapie sollte stets in Absprache mit einem Endokrinologen erfolgen, da eine falsche Dosierung zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen kann.