UN-Generalsekretär Antonio Guterres begrüßt die Decision: „Die Menschen in der Ukraine brauchen dringend Frieden. Und die Menschen in der ganzen Welt fordern ihn.“ Russlands UN-Botschafter Wassili Nebensja hat angekündigt, Russland werde den Kurs in der Ukraine nicht ändern, was nur Belarus, Nordkorea, Eritrea und Syrien goutierten.
Nachdem China signalisiert hatte, sich zu enthalten, entschlossen sich Länder wie Serbien, Armenien, Kuba oder Nicaragua dazu, nicht zu votieren oder sie enthielten sich, wie Indien und der Iran.
Völkerrechtlich ist die Decision nicht bindend, aber sie stellt Wladimir Putins System an den Pranger. Juristisch sind da die jetzt anlaufenden Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag relevanter: 39 Mitgliedsländer baten um eine Untersuchung vermuteter Kriegsverbrechen sowie möglicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Die zweite Abstimmung hat nichts mit imperialen Wahnvorstellungen zu tun, sondern mit einer Öko-Katastrophe. In Nairobi hat die Umweltversammlung der UN konkrete Verhandlungen für ein weltweites Plastik-Settlement spätestens Ende 2024 eingeleitet. Einstimmig plädierten die Delegationen für den Begin eines Komitees, das die Particulars aushandeln soll.
Ein Tag, der in die „Geschichtsbücher“ eingehen werde, jubelte der norwegische Umweltminister Espen Barth Eide. Von einem „historischen Ergebnis“ sprach Bundesumweltministerin Steffi Lemke – voller Hoffnung, die Plastikmüll-Welle zu bezwingen. Von 460 Millionen Tonnen produzierten Plastiks landen nach neuen Erkenntnissen 70 Prozent im Müll. Nur zehn Prozent werden wiederverwertet.
„Mit irgendetwas müssen Sie ja heizen!“, kommentierte Wladimir Putin vor intestine elf Jahren auf einem Kongress die deutsche Haltung, Atom und Kohle als Umweltdesaster zu sehen.
Russlands Autokrat meinte natürlich das eigene Öl und Gasoline, von dem Europa nun aber aus guten Gründen wegkommen will – somit entstehen Versorgungsengpässe. In seiner Not ließ Wirtschaftsminister Robert Habeck Erdgas für 1,5 Milliarden Euro kaufen und gab quick zeitgleich 434.000 Tonnen der nationalen Ölreserve frei.
Der Grünen-Politiker setzt auf verflüssigtes Erdgas (LNG) aus den USA, Katar und anderen Nationen, das jedoch zum Teil mit großen Umweltlasten gewonnen wird. Im Kampf gegen die Gasoline-Lücke sollen schließlich vier neue LNG-Hafenterminals in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven (zwei Projekte) entstehen. Die Weisheit des Tages steuert hier Leo Tolstoi bei: „Ehe man vom Glück der befriedigten Bedürfnisse redet, sollte man entscheiden, welche Bedürfnisse das Glück ausmachen.“
Der aktuelle Kriegsreport besagt, dass die ukrainische Großstadt Cherson (300.000 Einwohner) an Putins Armee gefallen ist. Die bewegt sich derzeit in einem riesigen Konvoi mit Militärfahrzeugen auf Kiew zu. Eine „Exit-Strategie“ scheint Putin nicht zu haben.
Er plant einen Vasallen-Staat, der auf ihn hört und der von Viktor Janukowitsch als Präsident geführt werden soll – von jenem moskauhörigen Wirrkopf der Geschichte additionally, den das Volk nach der Maidan-Revolte 2014 verjagt hatte. Der 71-Jährige und seine Regierung hatten zuvor im November 2013 ein Assoziierungsabkommen mit der EU abgelehnt.
Auf Diplomatie will Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron im Konflikt mit Russland auch weiterhin nicht verzichten. In einer TV-Ansprache redete er gestern Abend über seinen Entschluss, „mit Präsident Putin in Kontakt zu bleiben, solange ich kann und solange es nötig ist“.
Den Ukrainekrieg habe das russische Staatsoberhaupt angestiftet, machte Macron klar, dieser Krieg sei „einem Geist der Rache entsprungen, angetrieben von einer revisionistischen Lektüre der Geschichte Europas“.
Die Bomben auf Kiew dürften auch den französischen Wahlkampf beeinflussen, glaubt der Präsident – der es gleichwohl offenließ, ob er wieder für die Wahl des Staatschefs kandidiert. Die Frist für Bewerber läuft am morgigen Freitag ab.
(Foto: imago pictures/Le Pictorium)
Über Twitter hat er bis jetzt die vielen Flugrouten des Tesla-Cooks Elon Musk verfolgt. Nun hat der 19-jährige Jack Sweeney aus Florida ein neues Ziel zum Tracken: russische Oligarchen.
Sweeneys Profile @RUOligarchJets and @Putinjet haben bereits quick 300.000 Follower. Das dürfte den Milliardären aus Putins Umfeld aber bei weitem nicht so missfallen wie länderübergreifende Beschlagnahmungen ihrer Statussymbole.
Nach einem Bericht von „Forbes“ ist die Tremendous-Jacht „Dilbar“ von Alisher Usmanow in Hamburg einkassiert worden. Sie lag zur Umrüstung in der Werft von Blohm + Voss. Zwei Hubschrauber-Landeplätze, ein Helikopter, Sauna, Fitnessraum, zwölf Suiten und ein Riesen-Swimmingpool gehören zur Ausstattung dieses Objekts, dessen Wert auf 540 Millionen Euro taxiert wird.
Damit ihm so etwas nicht passiert, versucht Roman Abramowitsch, ein fußballbewegter Oligarch, auf die Schnelle seine „Trophy-Belongings“ loszuschlagen: eine Villa mit 15 Zimmern, ein Penthouse und den Spitzenklub FC Chelsea. Interessiert am hochverschuldeten Verein ist der Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss, der in den USA lebt.
Credit score Suisse kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Nach den jüngsten Enthüllungen („Suisse Secrets and techniques“) über zum Teil dunkle Geschäfte mit und für 30.000 Kunden schildert die „Monetary Instances“ nun einen aufregenden Fall. Danach hat die Schweizer Großbank Hedgefonds und andere Investoren gebeten, Dokumente über Jachten, Jets, Immobilien und Finanzvermögen ihrer reichsten Kunden zu vernichten.
Sie nahm Bezug darauf, dass interne Informationen an die Medien gelangten – über einen Deal mit Hedgefonds, um Kreditrisiken in Höhe von zwei Milliarden Greenback auszulagern. Offenbar ging es um Verpflichtungen russischer Oligarchen (Oleg Deripaska, die Rotenberg-Brüder), gegen die die USA schon lange Sanktionen erwogen hatten. Aus dem Kreis der involvierten Investoren heißt es, eine solche Bitte nach Aktienvernichtung habe man noch nie erlebt.
Fazit: Manche Probleme löst die Skandalbank vom Züricher Paradeplatz augenscheinlich am liebsten per Schredder.
(Foto: imago pictures/sepp spiegl)
Und dann ist da noch Telekom-Chef Timotheus Höttges, der die europäische Welt der Telekommunikationskonzerne mit ein paar ordentlichen Zukäufen neu ordnen will – zu seinen Gunsten, versteht sich. Leider gibt es auch im eigenen Aufsichtsrat Sortierprobleme. Der für das Gremium fest eingeplante Supervisor Marcelo Claure, einst Vertreter des zweitgrößten Aktionärs Softbank und Wunschkandidat von Höttges, ist aus dem Rennen. Es gab rund um diese Personalie gleich zweimal Streit.
Zum einen hatte Claure nach Gehaltsforderungen in Milliardenhöhe Ende Januar bei der Softbank gehen müssen, zum zweiten hat sich Aufsichtsratsvize und Verdi-Mann Frank Sauerland öffentlich gegen die Personalie ausgesprochen. Sicher ist: Großaktionär Bund (Anteil: 30,4 Prozent) delegiert mit der FDP-Politikerin Katja Hessel eine weitere Frau in das Kontrollgremium.
Erich Kästner ist eine schöne Begleitung für solche Ränkespiele: „Die Lust an der Macht hat ihren Ursprung nicht in der Stärke, sondern in der Schwäche.“
Ich wünsche Ihnen einen produktiven Tag, keep sturdy.
Es grüßt Sie herzlich
Ihr
Hans-Jürgen Jakobs
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