Mit Real Madrid und Kylian Mbappé finden zwei der größten Namen des Weltfußballs zusammen. Der erste Titel wartet schon im ersten Spiel.
Im schicken Anzug und mit schwarzer Sonnenbrille schlenderte Kylian Mbappé lässig zum Flieger, seine erste Dienstreise als Königlicher konnte der Superstar kaum erwarten. Für Real Madrid zu spielen, hatte Mbappé bei seiner Vorstellung im Juli gesagt, davon habe er „schon als Kind“ geträumt. Als wollte er es allen beweisen, wartete er auch gleich mit perfektem Spanisch auf. Die Sprache hatte er Berichten zufolge in weiser Voraussicht eines Wechsels zu den „Königlichen“ bereits in den vergangenen Jahren gelernt. Jetzt geht der Traum des Franzosen endlich in Erfüllung.
Und bei seinem ersehnten Debüt im Supercup will Mbappé gleich seinen ersten Titel mit dem spanischen Weltklub gewinnen. Gegen Europa-League-Champion Atalanta Bergamo ist der Champions-League-Sieger am Mittwoch (21.00 Uhr im Liveticker bei t-online) in Warschau klarer Favorit – und will der Fußball-Welt eine erste Kostprobe seines gefürchteten Offensiv-Trios um Mbappé, Vinícius Junior und Jude Bellingham geben.
„Ich werde mein Leben für diesen Verein und dieses Wappen geben“, hatte Mbappé angekündigt, nachdem er nach sieben Jahren bei Paris Saint-Germain „erlöst“ worden war. Nach einer durchwachsenen EM mit Halbfinal-Aus und gebrochener Nase will der Franzose in seiner neuen Heimat durchstarten – denn ein Titel in der Königsklasse oder die Auszeichnung zum Weltfußballer fehlen dem Ausnahmekönner und Weltmeister von 2018 in seiner Vita noch.
So viel Geld die Pariser für ihr Starensemble um Mbappé auch ausgegeben hatten, näher als das verlorene Finale gegen Bayern München im Jahr 2020 kamen sie dem Champions-League-Titel nie – auch nicht, als man Mbappé Lionel Messi und Neymar zur Seite stellte.
Doch ohnehin fügt Mbappé den erfolgsverwöhnten Madrilenen, die nach zehn Jahren in ihr erstes Spiel ohne Toni Kroos gehen, weiteren Glamour-Faktor hinzu – nach großen Worten muss der 25-Jährige nun aber auch Taten folgen lassen. Zwar war der Star-Angreifer ablösefrei aus Paris gekommen, doch dem Vernehmen nach erhielt er um die 100 Millionen Euro Handgeld. Sein Gehalt soll bei 15 Millionen Euro netto liegen. Bei einer pompösen Vorstellung hatten 85.000 Fans dem neuen Heilsbringer zugejubelt, Erinnerungen an die Präsentation von Cristiano Ronaldo wurden wach. Mbappé soll in Madrid eine neue Ära prägen.
Laut Carlo Ancelotti wird Mbappé „seine Qualität einbringen, ebenso wie seine Gelassenheit, seine Einstellung und seine Hingabe“, sagte der Trainer, jeder bei Real Madrid sei „sehr glücklich, dass er hier ist.“ Gleichzeitig, betonte Ancelotti, müsse sich Mbappé aber „an dieses Team anpassen, so wie es jeder tun musste.“
Angst davor hat Mbappé keine. „Uno, dos, tres – Hala Madrid“, hatte er zum Abschluss seiner Vorstellung das Publikum angestachelt, so hatte es einst auch sein Vorbild Ronaldo im Real-Trikot getan. Viermal hatte „CR7“ die Champions League mit Real gewonnen, fünfmal war er als Königlicher mit dem Ballon d’Or für den besten Spieler des Planeten ausgezeichnet worden. Beide Trophäen fehlen Mbappé – noch.