Der 1. FC Köln macht den Wahnsinn im Abstiegskampf perfekt und dreht gegen Union Berlin ein fast verlorenes Spiel. Dabei sprach die Leistung gegen den FC.
Der siebte Abstieg des 1. FC Köln war so gut wie perfekt. Dann kam Linton Maina in der dritten Minute der Nachspielzeit über links und brachte seine erste Flanke überhaupt zielgenau an den Mann. Damion Downs sagte am langen Pfosten Danke und verwandelte Müngersdorf in ein Tollhaus. Der 3:2-Sieg der Geißböcke gegen Union Berlin bescherte dem FC das große Finale um die Rettung am 34. Spieltag. Die t-online-Einzelkritik:
Schwäbe hatte noch keinen Ball gehalten, da stand es 0:2. Beim ersten Gegentor muss er sich fragen lassen, warum er wie angewurzelt stehen blieb. Beim Elfmeter ließ er sich verladen. War auf dem Posten, als Gosens (im Abseits) alleine vor ihm auftauchte (42.). Roussillon prüfte Schwäbe in Hälfte zwei, das war’s aber auch. Danach nur noch Aufbauspieler.
Schmitz spielte hinten rechts, seine erste Aktion war die erste Torchance, doch aus 16 Metern verzog er (3.). Sah die Gelbe Karte gegen Aaronson, als dieser eine FC-Ecke kontern wollte (36.). Damit ist er am 34. Spieltag gesperrt. Allerdings spielte er auch schwach, defensiv unsicher, dazu einfallsloser Spielaufbau mit vielen weiten Bällen.
Hübers war in der Raumdeckung am nächsten an Knoche dran, als dieser zum 0:1 einköpfen durfte, sprang aber gar nicht erst hoch (15.). Machte es danach deutlich besser und holte vor allem vorne den Elfmeter raus, als er von hinten per Ringereinlage gefällt wurde (43.). In Hälfte zwei mit starker Restverteidigung, aber lange mit sehr vielen, ungenauen Bällen irgendwo ins Sturmzentrum.
Chabot wehrte sich nach dem Doppel-Rückstand zunächst noch am ärgsten, schimpfte auch mal und hatte hier und da ein Bein oder einen Fuß dazwischen, als Union die paralysierten Kölner endgültig zu Boden schicken wollte. Seine hohen Bälle ins Nichts hingegen waren lange ein Zeichen großer Ideenlosigkeit. In der Dreierkette dann Teil der Restverteidigung, ehe er nach vorne ging und vor dem 2:2 ein wichtiges Kopfballduell gewann.
Finkgräfe legte auffällig los, schaltete sich vorne ein und flankte. Nach dem 0:1 aber bekam er Probleme hinten links. Spielte in Hälfte zwei weit unter seinen Möglichkeiten, aber offenbar auch angeschlagen, denn nach dem Spiel musste er dick bandagiert vom Platz geführt werden.
Martel war mit muskulären Problemen in die Partie gegangen. Nach einer halben Stunde wurde er behandelt. Sah nach einem rustikalen Kopfball-Duell Gelb. In der 61. Minute war dann Schluss für Martel, der spielerisch nie Einfluss nehmen konnte.
Huseinbasic sollte im Zentrum Ideen ins Spiel bringen, doch diese hatte er lange nicht. Unruhig am Ball, überhastete Aktionen, viel quer, nur wenig gezielt nach vorne. In der Schlussphase aber einer der Spieler, die immer wieder was versuchten und der von Mark Uth neben sich profitierte.
Alidou wurde von hinten angeköpft und kassierte dafür den Elfmeter zum 0:2 (17.). Als er nach einem Berliner Foul einmal zu lange den sterbenden Schwan spielte, kam Schwäbe angelaufen und forderte ihn auf, sich nicht so anzustellen. Vergab die Riesenchance fünf Meter vor dem Tor zum Ausgleich (50.). Insgesamt viel Show, aber null Ertrag.
Kainz trat erstmals beim Elfmeter zum 1:2 so richtig in Erscheinung (45.). Zuvor hatte der Kapitän zwar ordentlich angefangen, war danach aber praktisch unsichtbar geworden. Ganz schwieriger Ballverlust gegen Roussillon in Hälfte zwei, der unbestraft blieb. Spielte eigentlich schwach, aber sein eiskalter Elfer brachte den FC überhaupt erst wieder zurück ins Spiel.