An manchen Kreuzungen blickt nicht einmal mehr das beste Navi durch. Hier sind acht besonders verworrene Verkehrsknoten – einen von ihnen finden Sie in Deutschland.
Eine Spurführung, so übersichtlich wie ein Teller Nudeln – sie gab einer Kreuzung in England ihren passenden Namen: „Spaghetti Junction“. Seit 50 Jahren verknotet die Spaghetti-Kreuzung unzählige Straßen auf 18 Spuren miteinander – auf einer Fläche von fast 17 Fußballfeldern. Falls Ihnen jetzt schon mulmig wird: Das geht noch viel chaotischer!
Taganskaja-Platz (Moskau, Russland)
Der Taganskaja-Platz entstand, als im Jahr 1963 zwei kleinere Plätze (Oberer Taganka und Unterer Taganka) vereint wurden. Hier von einer Kreuzung zu sprechen, wird der Sache kaum gerecht, denn die Riesenkreuzung besteht aus etlichen kleineren Kreuzungen – und jede von ihnen hat mindestens vier Spuren. Dass es im gesamten Bereich so gut wie keine Verkehrszeichen gibt, trägt nicht gerade zur Entschärfung der Verkehrslage bei.
Shibuya-Kreuzung (Tokio, Japan)
Zusammen mit 15.000 anderen über die Straße gehen – das klappt nur hier. In Spitzenzeiten strömt bei jeder Grünphase die Bevölkerung einer Kleinstadt über die Kreuzung in einem beliebten Shoppingviertel. Kaum springt die Ampel auf Grün, gleicht die Kreuzung einem Ameisenhaufen. Denn sie ist eine sogenannte Alle-gehen-Kreuzung – die Fußgänger dürfen sie kreuz und quer überwinden. Und weil das Ganze ziemlich sehenswert ist, hat die Shibuya-Kreuzung eine eigene Live-Kamera.
High Five Interchange (Dallas, USA)
„High five“ ist das Abklatschen, wenn etwas gut gelaufen ist. Ein passender Name für diesen Verkehrsknoten – denn wer ihn durch den Rückspiegel sieht, hat gerade Großes geleistet. Allerdings: Das „High five“ bedeutet hier etwas anderes. Der gesamte Komplex ragt nämlich fünf Ebenen empor (so hoch wie ein zwölfstöckiges Haus). Denn um in die Breite zu bauen, fehlt im schnell wachsenden Dallas (7,2 Millionen Einwohner in der Metropolregion) der Platz. Übrigens: Die gesamte Verbindung, die unter anderem aus 43 Brücken besteht, wurde innerhalb von drei Jahren fertiggestellt.
Magic Roundabout (Swindon, England)
Der „Magische Kreisverkehr“ in der südenglischen Großstadt hat es in sich. Genau genommen besteht er nämlich aus gleich sechs Kreisverkehren: Um einen großen Kreisel in der Mitte herum sind fünf kleinere platziert.
Dadurch hat sich die Verkehrslage deutlich verbessert, denn an der Stelle dieses Kreisverkehrs treffen die fünf verkehrsreichsten Straßen von Swindon aufeinander. Einige Einwohner sagen allerdings: Der Verkehr fließe nur besser, weil viele Autofahrer aus Respekt vor dem Kreisel lieber einen großen Umweg fahren. Ein bisschen stolz sind sie dabei aber doch – denn ihr magischer Kreisel ist eine absolute Rarität.
Gibraltar Airport (Gibraltar)
Gibraltar, ein kleiner Zipfel am südlichen Rand von Spanien, ist nur etwa 6,5 Quadratkilometer groß – und damit so klein wie unsere Frieseninsel Baltrum. Obendrein wird ein großer Teil Gibraltars vom sogenannten Affenfelsen bedeckt. Die Gibraltarer, so heißen die Einwohner des britischen Überseegebiets, haben also keinen Platz zu verschenken. Das zeigt sich besonders deutlich auf der vierspurigen Hauptstraße, der einzigen Verbindung nach Spanien. Sie wird von verschiedenen Fahrbahnen gekreuzt – und eine davon ist die Start- und Landebahn des Flughafens. Immer, wenn ein Flugzeug startet oder landet, warnt vorher eine laute Glocke und Schranken versperren die Straße. Erst danach können die Autos weiterfahren. Rein statistisch gesehen kommt das aber nur rund ein Dutzend Mal pro Tag vor.
Arc de Triomphe (Paris, Frankreich)
Um den Triumphbogen in Paris herum zieht sich ein Kreisverkehr, in den aus etwa einem Dutzend Alleen pausenlos Autos einfließen – einige dieser Straßen sind wichtige Hauptverkehrsstraßen. Mit einem Durchmesser von etwa 240 Metern ist es der größte Kreisel Frankreichs. Und seine Fahrbahn ist so breit, dass sie etliche Spuren hat (bis zu acht nebeneinander) – die allerdings nicht gekennzeichnet sind. Wer sich hier in den Verkehr wagt, sollte deshalb die Augen keinesfalls auf den Triumphbogen richten, sondern das Denkmal lieber zu Fuß erkunden. Dafür gibt es zum Glück eine Fußgängerunterführung.