Marc-André ter Stegen dürfte an diesem Dienstag wohl einer der glücklichsten Menschen der Erde gewesen sein. Nach Jahren des vergeblichen Wartens hat Manuel Neuer seinen Platz im DFB-Team geräumt. Nun schlägt also die Stunde ter Stegens – oder doch nicht?
Der Schlussmann des FC Barcelona ist mit Sicherheit in der Pole-Position, wenn es um die neue Nummer eins im DFB-Tor geht. Und aufgrund seines vorbildlichen Verhaltens in den vergangenen Jahren sowie seiner gezeigten Leistungen hat er sich das auch verdient.
Allerdings vergehen bis zur kommenden Weltmeisterschaft in den USA, Kanada und Mexiko noch gut zwei Jahre. Ter Stegen ist bereits 32 Jahre alt, hat – wie Neuer zuletzt auch – immer wieder Wackler in seinem Spiel gehabt.
Nagelsmann sollte nicht den Fehler machen, sich vorzeitig festzulegen, wer bei der WM im Tor stehen soll. Wer weiß, auf welchem Leistungsstand ter Stegen dann sein wird. Und: Der Bundestrainer hat den langfristigen Neuer-Nachfolger ohnehin bereits gefunden: Alexander Nübel vom VfB Stuttgart.
Der 27-Jährige ist der designierte Nachfolger Neuers bei den Bayern, wird ihn dort entweder 2026 oder bereits 2025 ersetzen. Er ist der Torhüter der Zukunft – und nicht ter Stegen. Auch Noah Atubolu vom SC Freiburg dürfte perspektivisch eher infrage kommen, das DFB-Tor zu hüten. Wer weiß, auf welchem Niveau er sich bereits in zwei Jahren befindet.
Fürs Erste wird ter Stegen das Tor hüten. Aber er ist, ob er will oder nicht, nur ein Lückenfüller. Denn auch seine beste Zeit ist vorbei.