Nach dem dominanten Auftaktsieg gegen Schottland wollte das DFB-Team gegen Ungarn nachlegen. In einer spannenden Partie behielten sie am Ende die Oberhand.
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auch ihr zweites EM-Gruppenspiel gewonnen und vorzeitig den Einzug ins Achtelfinale klargemacht. Gegen Ungarn setzte sich die DFB-Elf mit 2:0 (1:0) durch und wird damit am Ende der Gruppenphase mindestens unter den besten Gruppendritten sein, die sich für die K.o.-Phase qualifizieren.
In einem über weite Strecken spannenden Spiel beanspruchte die deutsche Mannschaft zwar den Großteil des Ballbesitzes für sich, die Ungarn kamen aber immer wieder mit gefährlichen Kontern zu Chancen. Dabei war es auch der vor Turnierstar umstrittene Manuel Neuer, der in der ein oder anderen Situation starke Paraden zeigte. Den Unterschied machten am Ende Tore von Jamal Musiala (22.) und İlkay Gündoğan (67.).
Im dritten Spiel gegen die Schweiz am Sonntag spielt das DFB-Team nun nur noch um die Platzierung in der Gruppe. Ungarns Chancen auf ein Weiterkommen sind nach der zweiten Niederlage im zweiten Spiel hingegen sehr gering. Sie treffen zum Gruppenabschluss auf Schottland.
Die Partie startete mit einem Schockmoment für die deutsche Mannschaft: Nach dem Anstoß leistete sich die Elf von Bundestrainer Julian Nagelsmann einen schnellen Ballverlust. Die Ungarn brachten den Ball an den Strafraum, wo Joshua Kimmich im Zweikampf gegen Roland Sallai den Kürzeren zog. Nur einer starken Parade von Manuel Neuer war es zu verdanken, dass das DFB-Team nicht früh in Rückstand geriet.
Der erste deutsche Abschluss folgte in der fünften Minute, als Kimmich Kai Havertz mit einem langen Ball in die Spitze schickte. Der Offensivmann vom FC Arsenal setzte sich gegen seinen Gegenspieler durch und zog aus gut 16 Metern mit links ab. Sein Versuch kam aber zu zentral und war kein Problem für Ungarn-Keeper Péter Gulácsi.
In der Folge übernahm Deutschland zunehmend die Kontrolle über das Spiel – und kam in der elften Minute zur ersten richtig dicken Chance. Nach einem Ball in den Strafraum setzte sich Havertz robust gegen Willi Orbán durch und kam aus kurzer Distanz zum Abschluss. Erneut brachte er den Ball aber nicht an dem heraus eilenden Gulácsi vorbei.
Die Partie verlief nun wie erwartet: Deutschland hatte viel Ballbesitz, Ungarn lauerte auf Umschaltmomente. Erst in der 19. Minute wurde es dann allerdings auch wieder im Strafraum spannend: Nach einer starken Kombination von Jamal Musiala und Havertz kam İlkay Gündoğan vor dem ungarischen Tor nur knapp nicht an den Ball, wäre sonst einschussbereit gewesen.
Nur drei Minuten später machten es die Deutschen dann aber besser – und wieder spielte der DFB-Kapitän eine Hauptrolle. Musiala steckte den Ball in den Strafraum auf Gündoğan durch, der zunächst nur wie der zweiten Sieger im Zweikampf mit Orbán aussah, den Ungarn mit einem leichten Rempler dann aber aus der Balance brachte und doch wieder den Ball eroberte. Mit seiner Ablage fand er Musiala in der Mitte, der den Ball zum 1:0 unter die Latte setzte. Der VAR überprüfte den Rempler nochmal, das Tor zählte aber.
Fast hätte die deutsche Führung jedoch nicht lange Bestand gehabt. Schon in der 24. Minute bekamen die Ungarn in halblinker Position einen Freistoß zugesprochen, den Dominik Szoboszlai gefährlich auf das Tor brachte. Doch wie schon in der ersten Minute war Neuer zur Stelle, zeigte eine glänzende Parade und wehrte auch den Nachschuss stark mit dem Fuß ab. Fünf Minuten später kam der Ex-Leipziger Szoboszlai dann gleich zu seiner nächsten Chance, doch dieses Mal blockte Tah seinen Schuss in höchster Not.
Damit ging die turbulenteste Phase der ersten Halbzeit aber zu Ende und Deutschland übernahm wieder die Kontrolle. Mit weiteren Torchancen taten sie sich jedoch nun schwer. Am gefährlichsten wurde es noch, als Ungarns Barnabás Varga einen Eckball in der 41. Minute beinahe per Kopf ins eigene Tor beförderte. Erst kurz vor dem Pausenpfiff kreierten die DFB-Kicker dann wieder selbst Gefahr. Eine schnelle Passfolge von Kroos über Wirtz landete schließlich bei Musiala, der mit seinem Schuss aus 16 Metern aber nur das Außennetz traf.