Aus Sicht Deutschlands beeinflussten im Jahr 2023 vor allem drei große Krisen die Politik: der für Europa besonders verheerende Krieg Russlands gegen die Ukraine, die daraus resultierende internationale Nahrungsmittelkrise und die anhaltende globale Klimakrise. Deutschland unterstützt die von diesen Krisen betroffenen Menschen und Länder und arbeitet unter anderem eng mit den Vereinten Nationen (UN) zusammen. Mit ihrer Kampagne „Into Focus“ greift die Bundesregierung aber auch in Bereichen ein, die derzeit nicht im Fokus der Öffentlichkeit stehen.
Russischer Angriffskrieg gegen die Ukraine
Die Bundesrepublik Deutschland bekennt sich seit ihrer Gründung zum Selbstbestimmungsrecht der Menschen und zur Unverletzlichkeit der Staatsgrenzen. Russland hat diese Prinzipien verletzt, zunächst durch die Besetzung der ukrainischen Krim und dann durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Deutschland setzt alles daran, die Ukraine in ihrem Verteidigungskampf zu unterstützen, sowohl militärisch als auch mit ziviler Hilfe auf staatlicher und nichtstaatlicher Ebene. Und die Regierung lässt ihre Anstrengungen keineswegs nach: Im Jahr 2024 soll die Militärhilfe von vier auf acht Milliarden Euro verdoppelt werden.
Die russische Invasion löst eine globale Nahrungsmittelkrise aus
Die Ukraine, einer der größten Weizenproduzenten der Welt, konnte infolge des russischen Angriffs zunächst überhaupt keine Nahrungsmittel exportieren. Seitdem die Blockade auf internationalen Druck aufgehoben wurde, konnte das Land trotz des anhaltenden Krieges den Export wieder aufnehmen. Spätestens ab Anfang 2023 hatte die Blockade zu einer globalen Nahrungsmittelkrise geführt. Verbunden mit einer Energie- und Finanzkrise waren rund 1,6 Milliarden Menschen in 94 Ländern auf die eine oder andere Weise von dieser Krise betroffen. Deutschland setzt sich international auf vielen Ebenen dafür ein, die Folgen abzumildern. So finanzierte es beispielsweise Getreidelieferungen nach Äthiopien und erhöhte seine Beiträge zum Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen deutlich. Seit einigen Jahren ist es der zweitgrößte Geldgeber des Programms.
Die Klimakrise trifft zuerst die armen Länder
Die Auswirkungen der Klimakrise spüren zunächst jene Länder, die nicht zu den Hauptverursachern der Klimakrise gehören: die Inselstaaten beispielsweise und Länder in Klimazonen, die ohnehin von Dürre und Wüstenbildung bedroht sind. Deutschland treibt die internationale Energiewende entschlossen voran. So stellte Deutschland bis 2022 bereits 6,3 Milliarden Euro pro Jahr zur Finanzierung der Klimaanpassung in Schwellen- und Entwicklungsländern bereit, drei Jahre früher als versprochen. Zu Beginn der COP28 Ende 2023 hatte die Bundesregierung gemeinsam mit Dubai als erste Regierung 100 Millionen US-Dollar für den Loss and Damage Fund für arme Länder zugesagt. Auf der COP28 kam erstmals auch der von Bundeskanzler Olaf Scholz initiierte Klimaclub von mehr als 36 Staaten zusammen; Ihr Ziel ist die Entwicklung einer klimaneutralen Industrie.