Das Innenministerium des Landes teilte mit, dass eine App entwickelt werden solle, mit der die Bürger den nächstgelegenen Bunker finden könnten.
Deutschland erstelle eine Liste öffentlicher und privater Gebäude, die bei Bedarf in Bunker umgewandelt werden könnten, teilte das Innenministerium des Landes am Mittwoch mit.
Die Liste würde Parkplätze, U-Bahn-Stationen, Staatsgebäude und Privatgrundstücke umfassen.
Geplant sei auch eine Telefon-App mit einem digitalen Verzeichnis von Bunkern und Notunterkünften, sagte der Sprecher und fügte hinzu, dass die Bürger auch dazu ermutigt würden, ihre eigenen Keller und Garagen in Notunterkünfte umzuwandeln.
Die deutsche Boulevardzeitung BILD berichtete erstmals am Montag über den Plan und sagte, er sei eine Reaktion auf eine zunehmende internationale Bedrohung, insbesondere durch Russland.
Ein Sprecher des Ministeriums erwähnte keine Verschlechterung der Sicherheitslage, sagte jedoch, dass es sich bei dem Plan um ein großes Projekt handele, das einige Zeit in Anspruch nehmen und mehrere Behörden einbeziehen werde.
Katastrophenschutzorganisationen in Deutschland haben den Ausbau von Luftschutzbunkern in dem Land gefordert, in dem es derzeit 579 Bunker gibt – die meisten davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg.
Berichten zufolge wurde der Plan im Juni vereinbart und wird von einer speziell dafür vorgesehenen Truppe geprüft.
Deutschlands Innenverteidigung
Seit der umfassenden Invasion Russlands in der Ukraine im Februar 2022 befasst sich Deutschland zunehmend mit der Verteidigung im eigenen Land.
Bundeskanzler Olaf Scholz versprach, das Militär des Landes nach der Invasion mit einer Reihe von Investitionen und Rüstungsprojekten zu stärken.
Seitdem ist das Budget des Militärs begrenzt.
Roderich Kiesewetter, Verteidigungsexperte und Abgeordneter der oppositionellen Christlich-Demokratischen Union, sagte kürzlich der Frankfurter Allgemeinen, dass der Militärhaushalt verdreifacht werden müsse, um den aktuellen Bedürfnissen und Bedrohungen gerecht zu werden.
Diesen Monat berichteten lokale Medien über den „Operationsplan Deutschland“ – ein geheimes Dokument, das detailliert beschreibt, wie Deutschland im Falle einer eskalierenden nuklearen Bedrohung durch Russland die Entsendung Tausender NATO-Truppen in die Ukraine unterstützen könnte.
Im Oktober eine Gruppe deutscher Geheimdienstler gewarnt Das Parlament sagte, Russland werde bis zum Ende des Jahrzehnts in der Lage sein, einen Angriff auf die NATO durchzuführen.