Deutsche Automobilzulieferer stehen zunehmend unter Druck. Nun hat ein Schwergewicht aus Baden-Württemberg seine Zahlungsunfähigkeit erklärt.
Der Autozulieferer Eissmann Automotive mit Sitz im baden-württembergischen Bad Urach hat Insolvenz angemeldet. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“. Demnach stellten das Unternehmen und seine wichtigsten deutschen Tochtergesellschaften am Mittwoch einen entsprechenden Antrag beim Amtsgericht Tübingen.
Eissmann produziert unter anderem Mittelkonsolen, Instrumententafeln, Armauflagen und Airbags. Eigenen Angaben zufolge arbeitet das Unternehmen „mit nahezu allen namhaften Automobilherstellern und -zulieferern zusammen“. Zu den Kunden des Konzerns gehören unter anderem BMW sowie die VW-Gruppe. Eissmann gelte als ein Schwergewicht im Interieursegment, schreibt die „Wirtschaftswoche“.
17 Standorte weltweit
Eigenen Angaben zufolge beschäftigt Eissmann weltweit an 17 Standorten rund 5.000 Mitarbeiter, etwa 1.000 davon in Deutschland. Laut „Wirtschaftswoche“ erzielte das Unternehmen 2021 rund 367 Millionen Euro Umsatz. „Die Sanierungsmaßnahmen der vergangenen Monate konnten die Rezessionseffekte, diverse Inflationstreiber wie Energiekosten, Materialkosten oder die Zinsentwicklung nicht kompensieren“, teilte das Unternehmen dem Bericht zufolge mit. In den kommenden drei Monaten werden die Angestellten wohl Insolvenzgeld bekommen, heißt es. Wie es danach weitergeht, sei offen.
Auch andere deutsche Autozulieferer waren zuletzt zunehmend unter Druck geraten. So hat etwa der Konzern ZF hat Schulden in Milliardenhöhe. Continental will derweil weltweit mehr als 7.000 Stellen abbauen, 630 davon alleine in Frankfurt. Hier lesen Sie mehr. Als Gründe für die Schwierigkeiten werden unter anderem Kosten durch den Umstieg auf die E-Mobilität sowie ein Rückgang der weltweiten Nachfrage nach Autos angeführt.