Die Ausfuhren der deutschen Exporteure wuchsen im Gesamtjahr um 14,0 Prozent.
(Foto: imago pictures/Lobeca)
Berlin Die deutschen Exporteure haben sich im vergangenen Jahr trotz Materialengpässen und gestörten Lieferketten vom Corona-Schock 2020 deutlich erholt. Ihre Ausfuhren wuchsen im Gesamtjahr um 14,0 Prozent auf den Rekordwert von 1375,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Sie übertrafen damit das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 um 3,6 Prozent. Die Importe legten 2021 sogar um 17,1 Prozent auf 1202,2 Milliarden Euro zu. Der im Ausland viel kritisierte deutsche Exportüberschuss summierte sich auf 173,3 Milliarden Euro, womit er das fünfte Jahr in Folge sank.
Besonders die Nachfrage aus den USA nach Waren „Made in Germany“ zog im vergangenen Jahr an: Die Exporte in die weltgrößte Volkswirtschaft wuchsen um 18,0 Prozent auf 122,1 Milliarden Euro.
Die Vereinigten Staaten blieben damit größter deutscher Exportkunde, gefolgt von China. Die Ausfuhren in die Volksrepublik legten um 8,1 Prozent auf 103,6 Milliarden Euro zu, die nach Frankreich um 12,6 Prozent auf 102,3 Milliarden Euro. Die meisten Importe kamen 2021 aus der Volksrepublik China. Von dort wurden Waren im Wert von 141,7 Milliarden Euro eingeführt, ein Plus von 20,8 Prozent zum Vorjahr.
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Am Jahresende zeigten sich die Exporteure in überraschend guter Type: Im Dezember legten die Ausfuhren um 0,9 Prozent zum Vormonat zu. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang von 0,2 Prozent gerechnet.
Die Chancen auf einen anhaltenden Aufschwung im laufenden Jahr stehen nicht schlecht. Die exportabhängige deutsche Industrie sitzt auf einem rekordhohen Auftragsberg, der wegen Materialengpässen nicht im eigentlichen möglichen Tempo abgetragen werden kann.
Viele Experten gehen aber davon aus, dass sich die Lage bei der Versorgung mit wichtigen Vorprodukten wie Halbleitern und Rohstoffen im Laufe des Jahres entspannen wird. „Volle Auftragsbücher von Industrieunternehmen sind eine gute Foundation für weiteres Exportwachstum“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger. „Omikron und Lieferketten werden darüber entscheiden, wie kräftig dieses sein wird.“
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