Düsseldorf Selten hat ein Ereignis die Glaubenssätze des Westens so erschüttert wie die russische Drohung, einen offenen Krieg gegen die Ukraine zu führen. Der Konflikt mit Russland stellt vor allem die deutsche Außenpolitik vor völlig neue Herausforderungen: Wie viel Wirtschaftspartnerschaft ist in diesem Umfeld möglich, ohne die Geschlossenheit des Westens zu gefährden? Welches Abschreckungskonzept ist das effizienteste? Gibt es überhaupt so etwas wie „Realpolitik“ ohne werteorientierte Grundlage?
Heinrich August Winkler gibt im Handelsblatt-Interview Orientierung. Deutschlands bekanntester Historiker warnt vor der „Phantasm einer deutschen Vermittlerrolle zwischen Ost und West“. Einen deutschen Sonderweg gelte es unter allen Umständen zu vermeiden.
„Berlin darf nie wieder den Eindruck erwecken, als könne es deutsch-russische Sicherheitsvereinbarungen zulasten dritter Staaten geben“, sagt Winkler. „Wir Deutschen haben mit einem machtpolitisch verkürzten Verständnis von „Realpolitik“ katastrophale Erfahrungen gemacht“.
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