Nichts geht mehr an der Großbaustelle rund um Bremerhaven. Die Arbeiten an der A27-Brücke stocken – wer Schuld hat, darüber gibt es Streit.
Die Arbeiten am Brückenneubau in Bremerhaven-Wulsdorf sind zum Erliegen gekommen. Aktuell ruht die Großbaustelle, dabei führen die Arbeiten seit Monaten zu massiven Verkehrsproblemen rund um die Seestadt. Wer an der Zwangspause Schuld hat, darüber streiten sich nun die Stadt und die zuständige Autobahn GmbH.
Ein Blick auf die Internetseite der Autobahn GmbH zeigt: Viele der einzelnen Bauabschnitte sind bereits erledigt. Hinter zehn Punkten konnten die Arbeiter bereits einen Haken setzen, doch Punkt elf bringt das Großprojekt zurzeit ordentlich in Verzug: die Grundwasserabsenkung.
Während die Autobahn GmbH vor kurzem in einem Bericht der „Nordsee-Zeitung“ behauptete, der hohe Grundwasserspiegel sei auf Nachlässigkeiten der Wasserbehörde zurückzuführen, wehrt sich die zuständige Dezernentin für Umwelt und Klima, Andrea Toense, nun gegen die Vorwürfe. In einer Mitteilung heißt es: „Seitens der Autobahn GmbH gibt es bis zum heutigen Tag keinen vollständigen und prüffähigen Antrag zur Grundwasserentnahme. Bislang gibt es auch sich ständig ändernde Angaben zur Entnahmemenge und Entnahmedauer.“
Doch ohne vollständigen wasserrechtlichen Antrag könne die Wasserbehörde nicht tätig werden, „was einer großen Gesellschaft wie der Autobahn GmbH eigentlich bewusst sein sollte“, teilte Toense mit. Sie ergänzte: Die Verzögerungen auf die Wasserbehörde zu schieben, halte sie für „unangebracht“.
Toense sieht zudem ein grundsätzliches Problem, was die Arbeiten der Autobahn GmbH angeht. Die hohen Grundwasserstände im Norden seien seit Sommer 2023 bekannt, warum dieses Problem im Zuge der Vorbereitungen angeblich nicht aufgefallen war, sei ihr unklar.