Gündüz‘ neue Ausstellung in der Londoner HOFA Gallery stellt die konventionelle Wahrnehmung der Natur in Frage, indem sie ihre moderne Realität darstellt, die von Urbanisierung und Umweltzerstörung beeinflusst wird.
Wenn Sie an die Natur in der Kunst denken, wandern Ihre Gedanken möglicherweise zu den sanften Pastelltönen von Claude MonetDie verträumten Seerosen von JMW Turner oder die ruhigen britischen Landschaften von JMW Turner mit ihren satten Farbtönen goldener Sonnenuntergänge und tiefem Blau des Meeres.
Doch für den türkischen zeitgenössischen Expressionisten Eser Gündüz hat die Natur einen ganz anderen Farbton – einen mit Grautönen.
„Für viele ist die Natur nur dieses romantische, kristallisierte Bild, das wir in alten Gemälden sehen. Allerdings finde ich das etwas reduktiv und veraltet. Wenn ich diese Gemälde mit dem vergleiche, was ich heute in der Natur sehe, ist es ganz anders. Jetzt fühlt es sich düsterer an.“ , leerer, ruhiger und grauer. Aber es ist immer noch schön“, teilt Gündüz mit Euronews Culture.
Er fügt hinzu: „Die Urbanisierung hat enorme Veränderungen mit sich gebracht. Die Industrieabfälle. Die Giftstoffe sind überall – unter der Erde, unter den Bäumen, in den Flüssen und am Himmel. Als Künstler habe ich daher das Bedürfnis, diese Veränderungen zu reflektieren.“
Gündüz‘ neueste Ausstellung mit dem Titel „This is a Grey World, Nothing Good Happens Here“ wird in der Londoner HOFA Gallery präsentiert und zeigt 17 neue Stücke, die dieses komplexe Zusammenspiel von Natur und Urbanisierung erforschen.
„Dies ist eine graue Welt, hier passiert nichts Gutes“
In dieser Ausstellung stellt Gündüz die vorherrschende Vorstellung in Frage, dass unsere Welt von Natur aus langweilig, trostlos und eintönig sei. Obwohl die Farbe Grau in der heutigen Gesellschaft typischerweise eine negative Konnotation hat, drängt Gündüz den Betrachter dazu, Schönheit selbst in den trostlosesten Landschaften zu entdecken.
Nachdem er Jahre in Großstädten verbracht hatte, beeinflusste sein kürzlicher Umzug in die ländliche Provence im Süden Frankreichs seine Sicht auf die Natur enorm – sichtbar in der viel gedämpfteren Farbpalette, die diese Ausstellung dominiert.
„Die Natur ist für mich zu einer wirklich neuen Dimension geworden“, sagt er.
Von Menschenhand geschaffene Strukturen wie Kernreaktoren, Mülltonnen und Fabrikschornsteine verschmelzen in seinen neuesten rohen, abstrakten und energiegeladenen Werken nahtlos mit natürlichen Formen.
Die Ausstellung präsentiert auch einen innovativen technischen Aspekt, da bestimmte Stücke ein elektronisches Element enthalten, das seinen charakteristischen Harzrahmen zum Leuchten bringt. Gündüz symbolisiert damit, dass Dunkelheit leicht erhellt werden kann.
„Ich persönlich mag Dunkelheit. Ich bevorzuge Dunkelheit gegenüber Helligkeit, weil ich glaube, dass Kunst Tiefe haben sollte. Für mich kann ich im Hellen keine tiefe Bedeutung finden. Deshalb wähle ich oft trostlose Bereiche für meine Arbeit aus“, verrät die 34-Jährige -jähriger Expressionist.
„This is a Grey World, Nothing Good Happens Here“ zielt vor allem darauf ab, die Dringlichkeit des Umweltgesprächs hervorzuheben.
„Der Schutz der Natur ist ein sehr ernstes Thema auf der Welt. Aber wir diskutieren immer noch über Themen wie Fernsehen, Instagram und Facebook. Wir müssen anfangen, unsere Beziehung zur Natur zu überdenken, insbesondere für die zukünftige Generation“, erklärt er.
„This is a Grey World, Nothing Good Happens Here“ läuft bis zum 28. Februar 2024 in der Londoner HOFA Gallery.