Er war ein Veteran des Zweiten Weltkriegs und wollte beim 80. Jahrestag der D-Day-Invasion dabeisein: Robert Persichitti ist auf dem Weg zur Zeremonie gestorben.
Ein eindrucksvolles Leben hat sein Ende gefunden – mitten auf der Reise zur Ehrung seiner gefallenen Kameraden. Robert Persichitti, ein 102-jähriger Veteran des Zweiten Weltkriegs aus New York, ist während seiner Fahrt nach Frankreich gestorben. Er wollte dort an einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der D-Day-Invasion teilnehmen, die das Kriegsgeschehen zugunsten der Alliierten wendete. Das berichtet NBC News.
Video | Weltkriegs-Veteranen erhalten Ehrung zum D-Day
Quelle: reuters
An Bord des Schiffes, das ihn mit einer Gruppe von Veteranen in die Normandie bringen sollte, erlitt Persichitti einen medizinischen Notfall. „Er wurde in ein Krankenhaus in Deutschland ausgeflogen, wo er starb“, sagte Richard Stewart, Präsident der Veteranenorganisation Honor Flight Rochester gegenüber NBC News am Donnerstag.
Stewart sprach weiter von dem überraschenden Todesfall: „Niemand hatte damit gerechnet. Er war aktiv, scharf wie eine Reißzwecke bis zum Schluss.“ Persichitti soll trotz seines fortgeschrittenen Alters und einiger Herzprobleme gesundheitlich gut beisammen gewesen sein. Sein Arzt habe ihm sogar ausdrücklich die Teilnahme an der Gedenkreise gestattet.
Robert Persichitti aus Fairport im US-Bundesstaat New York wird als „bescheidener“ Mann beschrieben, der „ein großartiges Leben“ hatte. Geboren und aufgewachsen in den Allegheny Mountains nahe Pittsburgh. Er erlebte die Große Depression, trat dem „Civilian Conservation Corps“ bei und meldete sich bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bei der Marine, verbrachte ein Jahr in New York City, besuchte eine Funkschule und lernte den Morsecode. Er verbrachte bis Kriegsende 15 Monate auf See und war als Junior-Funker auf dem Kommandoschiff USS Eldorado im Pazifik stationiert. Dabei diente er in Okinawa, Iwo Jima und Guam, sagte Stewart.
Persichitti war Zeuge des historischen Moments, als Marines im Februar 1945 die amerikanische Flagge auf dem Mount Suribachi während der Schlacht von Iwo Jima hissten. Stewart berichtete, dass er 2019 im Rahmen eines Veteranenprogramms des Nationalen Weltkriegs-II-Museums in New Orleans an den Ort seiner einstigen Dienstzeit zurückkehrte. „Als ich heute auf die Insel kam, brach ich einfach zusammen“, gestand Persichitti damals gegenüber einem Reporter.
Nach dem Krieg ließ sich Persichitti in Rochester nieder und arbeitete dort 40 Jahre lang als Werklehrer. Er war ein aktives Mitglied der Organisation Honor Flight Rochester und nahm bis zuletzt regelmäßig an Veranstaltungen teil. Stewart erinnerte daran: „Wenn Bob sagte, er würde bei einer Veranstaltung sein, um das Wort mit Honor Flight zu verbreiten, dann war er da.“
Die Nachricht vom Tod Robert Persichittis hinterlässt einen tiefen Eindruck bei seinen Mitstreitern und Schülern. Seine Frau ist bereits vor ihm gestorben und Kinder hatte das Paar nicht.