Düsseldorf Am deutschen Aktienmarkt setzte sich anfangs die freundliche Tendenz des Vortages fort. Doch bei Kursen knapp oberhalb von 15.500 Zählern setzten Gewinnmitnahmen ein. Derzeit liegt der Dax mit 15.400 Stellen 0,1 Prozent im Minus. Am Dienstag war die Frankfurter Benchmark um zwei Prozent gestiegen und hatte den Handel bei 15.412 Zählern beendet, einem Plus von 298 Punkten. Mit dem heutigen Tageshoch von 15.542 Zählern konnte das Börsenbarometer seit dem Rutsch auf 14.844 Punkte am Montag dieser Woche schon knapp 700 Zähler zulegen.
Dennoch steckt der deutsche Leitindex seit Anfang des Jahres immer noch in einem übergeordneten Abwärtstrend. Wenn man nicht die Unwägbarkeiten der Märkte kennen würde, könnte man klar prognostizieren: Dieser Abwärtstrend wird in den kommenden Handelstagen auch intakt bleiben.
Der unfavourable Pattern wäre erst beendet, wenn der Dax nachhaltig, additionally per Tagesschlusskurs und am Tag danach, über die Marke von 15.620 Punkten klettern würde.
Daran ist der Index bereits in der Vorwoche gescheitet – und die Chancen, die Hürde zu nehmen, sind eher geringer geworden. Diese drei Gründe sprechen für einen weiterhin intakten Abwärtstrend:
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1. Privatanlegern fehlt das Geld
Die Privatanleger fallen als Motor für ein Ende des Abwärtstrends eher aus. Sie haben laut den Daten des Analysehauses AnimusX vom Wochenende ihre Investitionsquote gegenüber der Vorwoche noch erhöht, verfügen additionally über zu wenig Money, um den Dax weiter nach oben zu kaufen.
Dieses Szenario struggle bereits in der vergangenen Woche zu sehen, als der Dax für wenige Minuten auf 15.614 Punkte kletterte, mangelnde Nachfrage den Leitindex aber wieder abrutschen ließ. Auch die gescheiterten Versuche in den Monaten August und September, die Marke von 16.000 Punkten zu überwinden, gingen mit einer hohen Investitionsquote einher.
2. Profis setzen lieber auf kurzfristige Trades
In den vergangenen Wochen haben viele Anlageprofis einen guten Job gemacht, weil sie von den hohen Kursschwankungen enorm profitierten. Das legen die wöchentlichen Umfragen der Börse Frankfurt unter mittelfristig agierenden institutionellen Investoren und Privatanlegern nahe.
Diese Profis haben seit Mitte Januar Kursanstiege zum Verkaufen genutzt und sofort auf fallende Kurse gesetzt. Der nachfolgende Kursverlauf gab ihnen stets recht. So wurden anschließend bei deutlich tieferen Kursniveaus die Gewinne aus den Brief-Place realisiert und die Profis gingen wieder „lengthy“.
Einigen Profis gelang sogar noch ein weiteres Kunststück: Bei Kursen von rund 15.200 Punkten realisierten sie ihre Brief-Gewinne, doch nur die Hälfte setzte anschließend wieder auf steigende Kurse. Diese Profis, die sich zurückhielten, wurden am Montag dieser Woche mit Einstiegsnotierungen deutlich unterhalb von 15.000 Punkten belohnt. „In der Regel vertraut man den Profis, während die Privaten häufig als Kontraindikator gewertet werden“, sagt Sentimentexperte Stephan Heibel von AnimusX.
Es ist unwahrscheinlich, dass die Profis dieses Verhalten beenden, additionally beispielsweise Kurse Richtung 16.000 Punkte erwarten. Dafür waren die kurzfristigen Trades in den vergangenen Wochen zu erfolgreich.
Auch das hohe Handelsvolumen, gepaart mit den deutlichen Kursschwankungen in den vergangenen Tagen, signalisiert: Der Markt steht derzeit nicht intestine für langfristige Überzeugungstäter – es sind eher kurzfristige Trades gefragt. Salopp gesagt ist es ein Zocker-Markt.
3. Large Widerstände im Bereich von 15.620 Punkten
In dem Bereich von 15.620 Punkten liegt laut technischer Analyse nicht nur die Abwärtstrendlinie, sondern gleich ein Sammelsurium von wichtigen Widerständen, die es zu überwinden gilt.
Unter anderem notieren dort die drei wichtigsten Durchschnittslinien: die 38-Tage-Linie für den kurzfristigen, die 100-Tage-Linie für den mittelfristigen und die 200-Tage-Linie für den langfristigen Pattern. Eine nicht alltägliche charttechnische Lage, die die Bedeutung des Niveaus von 15.620 Punkten unterstreicht.
Zinssorgen verdrängen den Ukrainekonflikt
Derzeit findet am Markt ein Themenwechsel statt. Der Ukrainekonflikt verliert etwas an Schrecken für die Börsen, wie auch die fallenden Ölpreise zeigen, die ein Gradmesser für diese Auseinandersetzung sind. Derzeit wird ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent und der US-Sorte WTI zwischen 92 und 93 Greenback gehandelt. Am gestrigen Dienstag lagen die Preise noch zwischen 96 und 97 Greenback.
Im Gegenzug rückt das Zinsthema wieder auf die Agenda. Der unerwartet starke Anstieg der US-Produzentenpreise am Dienstag ließ die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe wieder über die Marke von zwei Prozent klettern. Derzeit liegt dieser Wert bei 2,0452 Prozent. Laut dem sogenannten Fed-Watch-Device der Chicagoer Terminbörse CBOE dürfte der amerikanische Notenbankchef Jerome Powell die Zinsen am 16. März bereits um 50 Basispunkte anheben. Zumindest erwarten das mehr als 60 Prozent der Profis. Der Relaxation glaubt an eine Erhöhung um lediglich 25 Basispunkte.
Blick auf die Einzelwerte
MTU: Der Triebwerksbauer bekommt immer noch die Folgen der Coronapandemie zu spüren. Das Unternehmen erwirtschaftete im vergangenen Jahr nach Angaben vom Mittwoch einen Umsatz von knapp 4,2 Milliarden Euro, das entspricht einem Plus von fünf Prozent. Damit verfehlten die Münchener die selbst gesteckte Marke von 4,3 bis 4,4 Milliarden Euro. Beim Gewinn profitierte MTU allerdings von seinem Sparkurs. Deswegen steigt die Aktie um 2,4 Prozent. Das Papier führt damit die Dax-Gewinnerliste an.
Amadeus Hearth: Die Geschäftszahlen kommen an der Börse intestine an. Die Aktien steigen um 0,8 Prozent. Der Personaldienstleister hat 2021 nach ersten Berechnungen seine bereits angehobenen Jahresziele übertroffen.
Siemens Healthineers: Das Papier wird am heutigen Mittwoch mit einem Dividendenabschlag gehandelt. Der Schlusskurs am Dienstag lag bei 56,02 Euro, die Dividende beträgt 0,85 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 55,08 Euro.
Norma: Die Papiere steigen um bis zu 8,3 Prozent auf ein Dreiwochenhoch von 34,18 Euro. Im Gesamtjahr erreichte der Autozulieferer dank Sparmaßnahmen seine reduzierten Ziele. Die Marge sei allerdings etwas schlechter ausgefallen als erhofft, sagte ein Händler.
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