Der „Tatort“ vom Sonntag erreichte zwar ein großes Publikum, doch die Bewertungen des Falls mit Max Ballaufs Seelenstriptease waren sehr unterschiedlich.
Max Ballauf und Freddy Schenk gehören zweifelsohne zu den beliebtesten Teams des „Tatort“-Universums. Im Krimi vom Sonntag schien der Mordfall zur Nebensache geraten zu sein. Stattdessen wurde der Fokus auf einen der Kommissare gelegt.
Über neun Millionen Zuschauer ließen sich „Diesmal ist es anders“, so der Titel der Folge, nicht entgehen, was einem hervorragenden Marktanteil von rund 34 Prozent entsprach. Es schaltete also ein Drittel aller, die am Sonntagabend fernsahen, den „Tatort“ im Ersten ein. Die Bewertungen des Publikums fielen jedoch gemischt aus.
„Ein intensives Schauspiel“
Emanuela Krainer schreibt: „Es war zuerst langweilig, aber dann wurde das Thema interessant und der Fall spannend. Die Kölner sind tolle Schauspieler“, stellt die t-online-Leserin fest.
„Mich hat dieser ‚Tatort‘ sehr angesprochen. Das war ein intensives Schauspiel eines sehr nahbaren Max Ballauf“, meint Clasifa Airborne. „Seine Verzweiflung bei der Auflösung des Falls war greifbar und hat mich sehr berührt. Als Team waren sie wie immer toll. Freddy ist als Kollege ein absoluter Hauptgewinn.“
„Zu ambitioniert“
Rudi Fäth gefiel der Film hingegen nicht: „Es wirkte zu ambitioniert, den eher oberflächlich angelegten Charakteren Tiefe und psychologische Reflexivität zu verleihen. Das schadet meiner Meinung nach der bisherigen Attraktivität dieses Teams gegenüber den anderen.“
„Das war etwas viel privates Drama, trotzdem insgesamt sehr gut gemacht und spannend“, findet Martina Meller. „Klaus J. Behrendt verkörperte seine Rolle sehr authentisch. Auch Dietmar Bär war als erst verständnisloser und dann mitfühlender Kollege super. Leslie Malton hingegen spielt immer wieder die gleichen Charaktere. Sie ist immer die Böse, das macht sie per se unsympathisch.“
„Ein Film mit Längen“
Klaus Brock fällt ein negatives Urteil über den gezeigten „Tatort“: „Ballauf ist gefühlt in jedem dritten Film mit der Tatverdächtigen liiert. Ist Köln so klein, dass das immer passieren kann?“, fragt er spöttisch. „Zudem nahm ich ihm die emotionale Betroffenheit nicht so richtig ab, das habe ich irgendwie schon mindestens einmal zu oft gesehen.
Ärgerlich fand ich seine angebliche Selbstreflexion, er sei Polizist und kein Mensch. Wer schreibt solche Sätze ins Drehbuch?“ Für den t-online-Leser war „Diesmal ist es anders“ „ein Film mit Längen, der oft gewollt wirkte“.