Bei schweren Gewittern und Wetterwarnungen wird oft auch von Superzellen gesprochen. Was ist das? Und wie gefährlich sind sie?
Das Wichtigste im Überblick
Was sind Superzellen?
Superzellen sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) „die räumlich und zeitlich größten und gefährlichsten Gewittergebilde“. Sie können zwischen 20 und 50 Kilometer groß sein (Durchmesser) und bis zu 12 Stunden lang wüten – meistens lösen sie sich jedoch schon nach wenigen Stunden auf.
Das Wetterphänomen ist so gefährlich, weil es nicht nur Starkregen und große Hagelkörner mit sich bringt. Es kann sich auch ein zyklonartiger, rotierender Aufwindstrom bilden (Mesozyklon), der kleinere Tornados in Bodennähe auslösen kann. Dieser Mesozyklon ist der Motor des Unwetters und treibt die Superzelle voran.
Wie bildet sich eine Superzelle?
Wenn alle Voraussetzungen stimmen, entwickelt sich aus einer gewöhnlichen Gewitterzelle eine Superzelle. Das ist beispielsweise der Fall, wenn die Winddrehung und Windzunahme in den höheren Luftschichten zunimmt. Denn dann gerät die Gewitterwolke in eine Art Schieflage. Die Auf- und Abwinde, die in einer gängigen Gewitterwolke herrschen, rotieren. Es entsteht ein Mesozyklon und daraufhin eine Superzelle.
Am häufigsten treten Superzellen im Frühjahr und Frühsommer auf.
Wie sieht eine Superzelle aus?
Die Superzelle ähnelt vom Aussehen einem Blumenkohl: Unten ist die Wolkenformation eher schlank und im oberen Teil in alle Richtungen stark ausgedehnt.
Warum ist eine Superzelle gefährlich?
Eine Superzelle hinterlässt verheerende Spuren in ihrem Einzugsgebiet. Neben Schäden durch Starkwinde, Starkregen und Hagelkörnern kann es auch zu Überschwemmungen kommen. Nach dem Durchzug des gefährlichen Gewittergebildes sind umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer und verwüstete Felder keine Seltenheit.
Zehn bis 20 Prozent der Superzellen bringen sogar Tornados der Stufe F3 mit sich, deren Windgeschwindigkeit zwischen 250 und 500 km/h liegt.
Info
In Deutschland bilden sich jährlich mehrere Dutzend Superzellen. Häufig wüten sie in nicht bewohnten Gebieten.