Das Risiko, an Demenz zu erkranken, steigt im höheren Alter stark an. Auch der frühere Fußballspieler Bernd Hölzenbein war betroffen. Diese Risikofaktoren sollten Sie kennen.
Der ehemalige Fußballspieler und Weltmeister Bernd Hölzenbein ist nach langer Krankheit gestorben. Wie bekannt wurde, litt der 78-Jährige zuletzt an starker Demenz. In Deutschland erkranken jährlich rund 440.000 Menschen neu daran. Ist die Erkrankung ausgebrochen, lässt sie sich bestenfalls mit Medikamenten verzögern, nicht aber aufhalten oder heilen.
Die Demenzerkrankung selbst ist keine Todesursache. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass gegen Ende der Erkrankung, wenn die Patienten also im Endstadium sind, häufig das Immunsystem nachlässt, wodurch die Anfälligkeit für Infektionen steigt. 80 Prozent aller Patienten sterben nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft an Folgeerkrankungen, wie etwa einer Lungenentzündung (Pneumonie).
Demenz: Häufige Anzeichen
Es gibt diverse Symptome, an denen Angehörige und Betroffene eine Demenz erkennen können, darunter: Vergesslichkeit, Verwirrtheitszustände, zeitliche sowie räumliche Orientierungslosigkeit, Sprachprobleme, Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit.
Risikofaktoren für Demenz
An Demenz erkranken normalerweise vor allem ältere Menschen. Das Alter ist damit der bedeutendste Risikofaktor. Mit den Jahren können sich Eiweißablagerungen im Gehirn (Plaques) bilden, die die Nervenzellen schädigen. Veränderungen im Denken, Handeln und Wahrnehmen sind die Folge.
Es gibt aber auch Demenzvarianten, die sich bereits bei jungen Menschen ausprägen. Ursache ist dann meist eine Genveränderung, die jedoch äußerst selten auftritt.
Neben dem Alterungsprozess und genetischen Faktoren spielen bei der Entstehung von Demenz auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine Rolle, da das Gehirn über den Blutkreislauf mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgt wird. Ein übermäßiger Alkoholgenuss, Rauchen sowie Übergewicht erhöhen das Erkrankungsrisiko ebenfalls.
Auch Diabetes wird im Zusammenhang mit Demenz diskutiert. Forschungen haben gezeigt, dass ein vermindertes Ansprechen der Körperzellen auf Insulin mit einer verschlechterten Gedächtnisleistung in Verbindung steht. Depressionen, Schlafmangel sowie schwere Kopfverletzungen gelten ebenfalls als mögliche Risikofaktoren.
Zahl der Demenzerkrankten steigt
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird die Zahl der Demenzkranken in den kommenden Jahren weltweit deutlich steigen. Bis 2030 rechnet die Organisation mit bis zu 82 Millionen, bis 2050 mit bis zu 152 Millionen Betroffenen. Um die Erkrankung besser behandeln zu können, ist eine frühe Diagnose entscheidend. Mehr zur Früherkennung von Demenz lesen Sie hier.