Gebraucht zum halben Preis: Gerade bei teuren SUV lohnt sich der Kauf aus Vorbesitz. Aber die schweren Autos sind teilweise recht anfällig. Welches lohnt sich?
Einige Autos sind auch im Alter zuverlässig, in anderen ist der Ärger ab Werk verbaut. Welche Modelle gut altern und wo die Schwächen schon früh auftauchen, zeigt beispielsweise der TÜV-Report. Wer aber ein Auto kauft, das neu auf dem Markt ist, dem helfen die Statistiken der TÜV-Prüfer nicht weiter. Denn über neue Modelle haben sie keine Daten. Dann liefert ein Dauertest die Antworten, die selbst der TÜV noch nicht kennt.
In kürzester Zeit muss das neue Fahrzeug dabei 100.000 Kilometer zurücklegen – häufig bleibt ihm dazu nur ein Jahr. Üblich wären für diese Strecke eher acht Jahre.
Dabei quälen der Stadtverkehr das Getriebe, der Alpenpass die Bremsen und Vollgasfahrten auf der Autobahn den Motor. Das Auto altert also wie im Zeitraffer. Jeder Mangel und jeder Makel werden penibel notiert. Fachzeitschriften wie „Auto Bild“ führen solche Dauertests durch.
Und dann kommt das dicke Ende: Experten der Dekra zerlegen den Testwagen, untersuchen jedes Blech und jeden Dichtungsgummi auf Verschleiß. So entsteht nach einem Jahr ein wichtiges Zeugnis. Denn es zeigt, mit welchen Pannen andere Käufer in etlichen Jahren rechnen müssen.
Mehr als 100 Autos stellten sich bereits dem Langzeittest. Hier sind die neun SUV mit den besten Ergebnissen.
Seat Ateca 1.4 Eco TSI Style
- Keine Ausfälle, keine Defekte. Die Sitze können auf langen Strecken zu Rückenschmerzen führen – mehr gab es nicht zu kritisieren.
- Fehlerpunkte: 2
- Note: 1
VW T-Cross 1.0 TSI DSG
- Harmlose Oberflächenkorrosion an den Achsen und ungleichmäßiger Wachseintrag in den Hohlräumen (ebenfalls unbedenklich) waren schon die größten Schwachpunkte des T-Cross nach 100.000 km.
- Fehlerpunkte: 2
- Note: 1
Mazda CX-5 Skyactiv-D 184 AWD
- Beginnender Rost im Kofferraum (noch harmlos), geringer AdBlue-Verbrauch, aber recht hoher Dieseldurst – darüber hinaus gab es im Dauertest keine nennenswerten Mängel.
- Fehlerpunkte: 3
- Note: 1
Kia Sportage 2.0 CRDi AWD Spirit
- Sein hohes Gewicht erfordert alle 30.000 km neue Bremsbeläge und treibt den Verbrauch auf 9,4 Liter Diesel. Ansonsten gilt: So unauffällig wie er aussieht, meisterte der Sportage ab dem Jahr 2014 auch den Dauertest.
- Fehlerpunkte: 4
- Note: 1
Volvo XC60 D4
- Die Zuverlässigkeit im Dauertest (Start 2015) war vorbildlich, die Rostvorsorge am Unterboden könnte allerdings besser sein. Darüber hinaus monierten die Experten nach Testende nur Kleinigkeiten.
- Fehlerpunkte: 4
- Note: 1
VW Tiguan 2.0 TSI 4Motion
- Während des Tests gab es kaum Kritik. Einzig das Getriebe könnte ruckfreier arbeiten. Die Demontage offenbarte ersten Rost an der Gepäckraumkante und kleinere Probleme am Getriebe.
- Fehlerpunkte: 5
- Note: 1-
BMW X1 XDrive20i
- Im Jahr 2017 zu Testbeginn kostete der X1 54.250 Euro – ein gewaltiger Preis für ein SUV der Mittelklasse. Während des Tests nervte vor allem eines: das langsame Navi. Darüber hinaus bot der BMW keinen Grund zur Beschwerde.
- Fehlerpunkte: 5
- Note: 1-
Hyundai Tucson 2.0 CRDi 2WD Style
- Kräftiger 136-PS-Diesel mit Reserven in beinahe jeder Lage, der Verbrauch (7,3 Liter) lag allerdings drei Liter über der Werksangabe. Dafür bietet der Hyundai viel Platz und eine sehr überzeugende Bedienbarkeit.
- Fehlerpunkte: 6
- Note: 1-
Mini Cooper Countryman
- Der Verbrauch war mit 8,8 Litern viel zu hoch, ein Ausfall des zentralen Displays und eine leere Batterie führten zu einem ungeplanten Werkstattbesuch. Am Design, Platzangebot und Fahren gab es hingegen keinerlei Kritik.
- Fehlerpunkte: 8
- Note: 1-