Ja, es gibt keinen Besseren
Zweifelsohne: Die beste Zeit als Torhüter hat Manuel Neuer hinter sich. Spielzeiten, in denen der Bayern-Keeper jeden noch so unhaltbaren Ball von der Linie kratzt und keinerlei Fehler begeht, gehören der Vergangenheit an.
Trotzdem ist Manuel Neuer nach wie vor einer der besten Torhüter der Welt. Und: Es gibt im Nationalteam aktuell keinen Besseren als ihn. Wer Neuers Patzer in der Liga gegen Hoffenheim sowie in der Champions League gegen Real Madrid aufführt, unterschlägt, dass auch die Kontrahenten des 38-Jährigen immer wieder zu Unsicherheiten neigen.
Barcelonas Marc-André ter Stegen patzte am 33. Spieltag folgenschwer gegen Valencia, war in der Nationalmannschaft zudem nie der unangefochtene Rückhalt für seine Vorderleute. Oliver Baumann spielte eine ordentliche Saison mit der TSG Hoffenheim, schwächelte allerdings im Vergleich zu vorherigen Spielzeiten. Alexander Nübel war einer der Erfolgsgaranten für die Überraschungssaison von Vizemeister VfB Stuttgart. Der 27-Jährige hat allerdings noch nicht ein einziges Länderspiel bestritten. Es wäre verheerend, unmittelbar vor Turnierbeginn auf einen auf Nationalmannschaftsebene komplett unerfahrenen Keeper zu setzen.
Hinzu kommt: Nagelsmanns Spielstil mit einer hochstehenden Abwehrkette kommt dem technisch herausragenden Neuer entgegen.
Der Bundestrainer hat sich bereits im März auf den Bayern-Kapitän als seinen Stammtorhüter festgelegt – und damit eine vermeintliche Baustelle weit vor Turnierbeginn geschlossen. Damit bringt er die nötige Ruhe ins Team und sorgt für klare Verhältnisse. Dank der klaren Rollenverteilung ist sich jeder beim DFB seiner Aufgabe bewusst. Auch Neuer, an dem aufgrund mangels besserer Alternativen (noch) kein Weg vorbeiführt.