Papst Franziskus befindet sich wegen einer komplexen Infektion weiterhin im Krankenhaus. Was es mit der Diagnose des Vatikans auf sich hat.
Papst Franziskus wird seit Freitag in einem Krankenhaus in Rom behandelt – ursprünglich wegen einer Bronchitis. Jetzt ist von einer „polymikrobiellen Infektion der Atemwege“ die Rede. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie in diesem Artikel.
Polymikrobiell bedeutet so viel wie „durch verschiedene Mikroben verursacht“. Bei polymikrobiellen Infektionen handelt es sich also um Erkrankungen, die durch eine Kombination von Viren, Bakterien, Pilzen und Parasiten verursacht werden.
Meist beginnt die Erkrankung durch die Infektion mit einem Erreger, etwa einem Virus. Durch die Schädigung von Zellen und die Schwächung des Immunsystems können sich in der Folge andere Krankheitserreger leichter ansiedeln. Auch Stress oder bestimmte Vorerkrankungen können dazu führen, dass sich Menschen mit mehreren Erregern gleichzeitig infizieren.
Papst Franziskus wurde ursprünglich wegen einer Bronchitis im Krankenhaus behandelt. Auch eine akute Bronchitis wird in der Regel durch Viren verursacht. Als Erreger kommen verschiedene Viren infrage, die Atemwegsinfektionen wie Erkältung, Grippe oder Nasennebenhöhlenentzündung auslösen können. Seltener sind Bakterien für eine akute Bronchitis verantwortlich.
Daneben gibt es weitere Kombinationen von Erregern, die zu polymikrobiellen Infektionen führen können. Dazu gehören:
Das Problem mit polymikrobiellen Infektionen ist, dass sie weitaus schwerer zu behandeln sind als eine Infektion mit nur einem Erreger. Klassische Therapien richten sich meist nur gegen einen Erreger, und sogenannte Breitband-Antibiotika können mitunter mehr schaden als nutzen, da sie auch die guten Mikroorganismen töten. Zudem kann die Diagnose länger dauern, da die unterschiedlichen Erreger verschiedene Symptome auslösen.