Am 1. Juni trifft der BVB im Champions-League-Finale auf Real Madrid. Bei Privatsender RTL dürfte man wohl eher den Spaniern die Daumen drücken.
Die Bundesliga-Saison ist vorbei, doch auf internationaler Ebene haben gleich mehrere deutsche Teams die Chance auf einen Titel. Während Bayer Leverkusen am 22. Mai in Dublin gegen Atalanta Bergamo um den Sieg in der Europa League kämpft, duellieren sich am 1. Juni Borussia Dortmund und Real Madrid im Champions-League-Finale.
Mit dem BVB steht zum ersten Mal seit dem Corona-Turnier 2020 eine deutsche Mannschaft im Endspiel um den Henkelpott. Damals hatte der FC Bayern München Paris Saint-Germain mit 1:0 besiegt.
Frankfurts Glück auf Kosten von RTL?
Nun kämpft also die Borussia gegen die Königlichen um den Titel. Für Dortmund ist es das erste internationale Finale seit der 1:2-Pleite 2013 gegen die Münchner. Wie bereits vor elf Jahren findet auch in diesem Jahr das Endspiel im Londoner Wembley-Stadion statt.
Sollte die Elf von Trainer Edin Terzić überraschenderweise triumphieren, würde sie allerdings nicht nur die BVB-Fans und den scheidenden Ex-Kapitän Marco Reus glücklich machen. Bei einem BVB-Sieg dürfte auch der sechste der Bundesliga – die Frankfurter Eintracht – im kommenden Jahr in der Champions League starten.
Während das Eintreffen eines solchen Szenarios für die SGE ein finanzieller Segen wäre, dürfte man bei TV-Sender RTL wohl eher auf einen Sieg der Madrilenen hoffen. Der Grund: Sollte der BVB verlieren, würde die Eintracht „nur“ in der Europa League spielen. Der Privatsender besitzt die Rechte am zweithöchsten internationalen Wettbewerb und hätte mit der SGE regelmäßig einen Traditionsklub im Programm, der ihm bereits in der Vergangenheit gute TV-Quoten beschert hatte. 2022 hatte Frankfurt die Europa League gewonnen.
Keine Absteiger mehr auf internationaler Ebene
Sollte nun Dortmund die Champions League und Leverkusen das Pokalfinale gewinnen, wären die bei RTL zu sehenden Vereine die TSG Hoffenheim (Bundesliga-Siebter) und der 1. FC Heidenheim (Bundesliga-Achter). Während die Kraichgauer dann in der Gruppenphase der Europa League gesetzt wären, müsste der Aufsteiger die Conference-League-Playoffs spielen.
Was ebenfalls hinzukommt: Aufgrund der Reform der drei internationalen Wettbewerbe ist ein „Absteigen“ von der Champions in die Europa sowie von der Europa in die Conference League im laufenden Ausscheidungskampf nicht mehr möglich. RTL müsste also eine komplette Spielzeit lang auf Hoffenheim- und Heidenheim-Spiele zurückgreifen – es sei denn, man entscheidet sich beim Kölner Sender für Duelle nicht-deutscher Teams.
Weder Hoffenheim noch Heidenheim dürften große Zuschauermagnete sein – im Gegensatz zur Eintracht. Unabhängig der persönlichen Vorliebe dürfte also relativ klar sein, welcher Mannschaft die Chefs des TV-Senders am 1. Juni die Daumen drücken.