Keiner kennt den Christkindlesmarkt so gut wie die Schausteller. t-online haben sie verraten, warum sich ein Besuch an Heiligabend lohnt.
Die Weihnachtsbeleuchtung strahlt festlich und die Nürnberger Innenstadt ist gut gefüllt: Der Christkindlesmarkt ist in vollem Gange und geht in die finale Phase. Mehr als zwei Millionen Besucher werden erwartet. Ein Drittel davon kommt aus der Stadt selbst, ein weiteres Drittel aus der Region, und die restlichen Besucher reisen teils tausende Kilometer an, wie ein Händler t-online bestätigte.
Doch keiner der Besucher kennt den Weihnachtsmarkt so gut wie die Schausteller. Teils sind sie seit Generationen mit einem Stand auf dem Markt vertreten. Die Urgesteine des Christkindlesmarkts haben t-online nun ihre Geheimtipps verraten. So viel vorab: Vor allem ein Besuch kurz vor Schluss könnte lohnen.
„Die schicke ich sogar nach Teneriffa“
Wenn man an Schausteller in Nürnberg denkt, dann ist er einer der ersten, der einem einfällt: Lorenz Kalb. Er ist nicht nur der erste Vorsitzende des Süddeutschen Schaustellerverbandes, sondern zugleich Schausteller in der fünften Generation. Sogar seine Enkel – also die siebte Generation – helfen schon mit. Natürlich sind die Kalbs mit einem eigenen Stand auf dem Christkindlesmarkt vertreten.
Lorenz Kalb sagte t-online, dass er schon als kleiner Junge auf das Dach des Standes – der damals noch seinem Opa gehörte – geklettert sei, um dem Prolog des Christkinds zu lauschen. Er kennt das Städtlein aus Tuch und Holz also bestens. Er selbst verkauft auf dem Christkindlesmarkt Feuerzangenbowle, aber sein Geheimtipp geht in eine andere Richtung. Kalb verriet t-online, dass er auf dem Christkindlesmarkt immer Lebkuchen kaufe.
Die verschicke er sogar zu Freunden nach Teneriffa. „Die betteln mich das ganze Jahr an, wann die Nürnberger Lebkuchen wieder kommen. Die lieben alle unsere Nürnberger Lebkuchen, und ich weiß, wo es die handgemachten gibt. Der Stand ist mein Lieblingsstand“, sagt Kalb. Auf Nachfrage verriet er dann auch, welchen Stand er meine. Er selbst kaufe am liebsten bei der Firma Eis-Müller ein. In diesem Jahr hat der Stand die Nummer 21. Natürlich gibt es aber auch noch einige andere Stände, die handgemachte Lebkuchen verkaufen.
Warum der Besuch an Heiligabend besonders lohnt
Eine weitere Schaustellerfamilie aus Nürnberg, die seit Jahren im Geschäft ist, ist Familie Hartnagel. Fast bei jedem Fest in der Region ist sie vertreten: auf den Nürnberger Volksfesten, auf der Erlanger Bergkirchweih, und sogar auf dem Oktoberfest hatte sie dieses Jahr einen Stand.
Klar, dass sie sich als Nürnberger den Christkindlesmarkt nicht entgehen lassen. Auf dem Hauptmarkt verkaufen die Hartnagels ofenfrische Baguettes und ihren berühmten Kartoffelstampf – garniert zum Beispiel mit Champignons, Zwiebeln und Käse.
Seniorchef Karl-Heinz Hartnagel verriet t-online, dass er sich besonders gerne die Kunsthandwerkstände auf dem Markt anschaut. „Gerade die Krippenfiguren gefallen mir, die gibt es fast nur noch hier in Nürnberg. Die Stände haben ein wahnsinnig hohes Niveau, ab und zu kaufen meine Frau und ich etwas für die Krippe.“
Abgesehen von den Ständen hat Hartnagel aber noch einen anderen Tipp: Er empfiehlt, den Markt am 24. Dezember zu besuchen. Da seien vor allem Einheimische auf dem Hauptmarkt unterwegs. „Da treffe ich immer viele Leute aus meinem Leben. Ich weiß genau, dass die dann kommen, da freue ich mich immer am meisten“, sagt Hartnagel. Aber Achtung, am 24. Dezember hat der Christkindlesmarkt nur bis 14 Uhr geöffnet.
Das empfiehlt der Chef des Martkes
Marco von Dobschütz-Dietl ist der Leiter des Nürnberger Marktamtes. Damit ist er gewissermaßen auch der Chef des Christkindlesmarkts. Er ist zwar noch relativ neu in dieser Funktion – es ist erst sein zweiter Markt als Amtsleiter – aber als Nürnberger kennt er den Markt natürlich schon viel länger.