Zwischen dem FC Bayern und Thomas Tuchel läuft es einfach nicht rund. Der Trainer bleibt dennoch bis zum Sommer – aus einem bestimmten Grund.
Am Wochenende hat Trainer Thomas Tuchel vom FC Bayern dem Tabellenführer Bayer Leverkusen vorzeitig zur Meisterschaft gratuliert. „Ja, selbstverständlich“ und „klar, ja, natürlich“, antwortete Tuchel nach der 0:2-Pleite gegen den BVB beim TV-Sender Sky auf die Frage, ob die Saison in der Bundesliga entschieden sei. „Nach dem Spiel heute brauchen wir nichts erzählen. (…) Glückwunsch nach Leverkusen.“
Die Bayern haben bei noch sieben ausstehenden Partien 13 Punkte Rückstand auf Leverkusen. Die „Werkself“ hatte am Nachmittag spektakulär mit 2:1 gegen die TSG Hoffenheim gewonnen. Doch seit wann gibt der FC Bayern vorzeitig auf? Müller reagierte anders als sein Trainer und sagte nach dem Spiel: „Gratulieren tun wir, wenn es so weit ist.“
Die Art und Weise, wie Tuchel in der Vergangenheit vor der Kamera auftritt, stieß den Bayern-Verantwortlichen oftmals auf. „Ich habe auch keine Lust mehr zu sagen, dass wir gut trainieren – weil das glaubt dir ja keiner mehr“, sagte Tuchels beispielsweise im Januar nach der Pleite gegen Werder Bremen (0:1) öffentlich im TV. Eine Trennung zwischen Trainer und Klub ist bereits beschlossen. Tuchel wird die Bayern im Sommer verlassen – ein vorzeitiges Aus ergebe keinen Sinn.
Tuchel bleibt als einziger übrig
Denn wer soll dann für die sieben verbliebenen Spiele in der Bundesliga und die Champions League an der Seitenlinie stehen? Der Kreis der aktuellen frei verfügbaren Trainer ist klein. Dazu kommt: Wenn jemand einspringt und Erfolg hat, wäre eine direkte Trennung mit Ende der Saison schwierig. Sollte sich die Kurzzeitlösung als Flop herausstellen, würden die Bayern erneut Geld verbrennen.
Übrig bleibt demnach nur noch Tuchel. Er wird bis Sommer den Klub trainieren. Inzwischen wurde auch eine Vereinbarung gefunden, den ursprünglich bis 2025 laufenden Vertrag aufzulösen. Nach Informationen der „Sport Bild“ werde Tuchel das ausstehende Gehalt in Höhe von zehn Millionen Euro erhalten (mehr dazu lesen Sie hier).
Für ihn und die Bayern steht am kommenden Samstag in der Bundesliga die Partie gegen den 1. FC Heidenheim (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei t-online) an. Drei Tage später geht es für das Team um Müller nach London ins Viertelfinale der Champions League beim FC Arsenal.