Er ist so lange dabei, wie kein anderer. Doch im kommenden Jahr soll Schluss sein. Das kündigte Steve Beaton nach seinem Auftaktsieg bei der Darts-WM an.
Steve Beaton ist eine Ikone des Darts-Sports. Derzeit absolviert er seine 33. WM in Serie. Es wird seine vorletzte sein. Denn: Der „Bronzed Adonis“, wie der 59 Jahre alte Engländer genannt wird, verkündete in London überraschend seinen bevorstehenden Abschied nach dem Jahr 2024.
„Egal, wie dieses Turnier laufen wird, ich bin bald 60 Jahre alt. Es ist eine zermürbende Tour“, sagte Beaton, nachdem er den Niederländer Wessel Nijman mit 3:1 bezwungen hatte. Er ließ auch kein Hintertürchen offen. Es sei endlich der Zeitpunkt gekommen, mehr Zeit mit seiner Frau zu verbringen. „Ich bin 30 Jahre verheiratet und meine Frau sieht mich kaum.“
1990 stieg Beaton bei der British Darts Organisation (BDO) ein, begann auf der Tour Turniere zu spielen. Seinen größten Erfolg feierte er 1996, als er BDO-Weltmeister wurde. Zudem hält er den Rekord für die meisten WM-Teilnahmen überhaupt. Zwar ist Phil Taylor mit 25 Auftritten der Rekord-Teilnehmer bei den PDC-Endrunden (gibt es seit 1994), doch bei Weltmeisterschaften insgesamt (PDC und BDO) liegt Beaton mit inzwischen 33 Teilnahmen vorn.
Hopp: „Legende unserer Sportart“
„Viele Spieler verstehen nicht, was es bedeutet, Darts-Profi zu sein. Ich war immer beschäftigt und ich habe es geliebt“, sagte Beaton, der einer der großen Publikumslieblinge im Darts-Sport ist. Nun sehnt er sich danach, „mehr Zeit daheim zu verbringen.“
Auch bei den Kollegen ist er in hohem Maße anerkannt: „Steve Beaton ist eine Legende unserer Sportart“, sagt der deutsche Profi und Sport1-Experte Max Hopp. Und weiter: „Nächstes Jahr verlassen uns einige Legenden. Russ Bray hat ja bereits seinen Rücktritt angekündigt. Jetzt Steve Beaton. Das ist hart. Aber das ist das, was die letzten Jahre immer wieder thematisiert wurde, dass jetzt ein Generationswechsel ansteht.“
Noch aber ist es nicht so weit. Beaton trifft in Runde zwei der WM im „Ally Pally“ auf Daryl Gurney aus Nordirland. Mit der Gewissheit seines baldigen Abschieds dürfte dem Engländer die lautstarke Unterstützung der Fans noch mehr gewiss sein als ohnehin schon.