Bittersalz und Glaubersalz werden zusammen mit Wasser als Lösung getrunken. Um den bitteren Geschmack loszuwerden und den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, sollten Sie reichlich Kräutertee oder Wasser nachtrinken. Die natürliche Darmreinigung setzt bei diesen Hausmitteln spätestens nach drei Stunden ein. Aufgrund der stark abführenden Wirkung sind Bitter- und Glaubersalz nicht zur dauerhaften Anwendung geeignet, sondern sollten nur einmalig, zum Beispiel zu Beginn einer Fastenkur oder vor einer Darmspiegelung, eingesetzt werden. Da das Salz die Darmschleimhaut reizt, sollte bei Menschen mit empfindlichem Darm, eingeschränkter Nierenfunktion sowie Kindern lieber zu anderen Hausmitteln gegriffen werden.
Glaubersalz und Bittersalz einnehmen
Dosierung: 20-40 g Salz in 500 ml lauwarmem Wasser lösen und in kleinen Dosen trinken
Häufigkeit: einmalig, kurzfristig
Wirkung: nach ein bis drei Stunden
Anwendung: zu Beginn einer Fastenkur, vor einer Darmspiegelung
Darmreinigung mit Einlauf
Bei einer Darmspülung wird Flüssigkeit in den After eingeleitet und dadurch die Stuhlentleerung angeregt. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten der Darmreinigung:
- Einlauf: Mit einem sogenannten Irrigator können bis zu zwei Liter Wasser in den Darm eingeleitet werden, wodurch eine Reinigung bis zum Dickdarm erfolgt. Das Darmrohr wird hierbei bis zu 30 cm in den After eingeführt. Man spricht deshalb auch von einem „hohen Einlauf“.
- Klistier: Ein Klistier fasst bis zu 250 ml Flüssigkeit und reinigt nur den Enddarm. Es kommt vor allem bei Verstopfungen zum Einsatz.
Eine Darmreinigung mit einem Einlauf wird oft zu Beginn einer Fastenkur oder Darmsanierung durchgeführt, um den Darm zu entlasten und auf die Ernährungsumstellung einzustimmen. Der gesundheitliche Effekt vollzieht sich jedoch vor allem auf mentaler Ebene: Nach der Darmreinigung fühlt sich der Körper leichter.
Aus medizinischer Sicht ist eine Darmreinigung per Einlauf lediglich zur Vorbereitung einer Darmspiegelung oder bei chronischer Verstopfung notwendig, da sich der Darm bei gesunden Menschen auf natürliche Weise selbst reinigt und dort keine Schlacken und Giftstoffe zurückbleiben.
Wer dennoch eine Darmreinigung per Einlauf zu Hause durchführen möchte, sollte sich vorher gründlich informieren oder sich mit einem Arzt absprechen. Denn bei falscher Anwendung können Nebenwirkungen, wie ein Ungleichgewicht im Elektrolythaushalt, Kreislaufprobleme oder Verdauungsstörungen auftreten. Und nicht nur das: Auch Entzündungen und Verletzungen im empfindlichen Darmtrakt sind mögliche Folgen der Anwendung – etwa, wenn man beim Einführen der Instrumente nicht vorsichtig genug ist oder zu heißes Wasser zum Einsatz kommt.
Einlauf
Dosierung: 1-2 Liter lauwarmes Wasser oder Kamillentee
Häufigkeit: einmalig, kurzfristig
Wirkung: innerhalb von 15 Minuten
Anwendung: Darmsanierung, vor einer Darmspiegelung, zur Beginn oder begleitend zur Fastenkur, bei Verstopfung
Ernährung während der Darmsanierung
Auch wenn Sie während der Darmreinigung nicht fasten müssen, spielt die Ernährung eine wichtige Rolle. Eine gesunde und mineralstoffreiche Ernährung mit Ballaststoffen kurbelt die Verdauung an und hilft dabei, den Körper zu entgiften. Besonders Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte sind empfehlenswert. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr hilft ebenfalls bei der Darmentleerung.
Ernährungstipps für die Darmreinigung:
- Verzichten Sie auf Lebensmittel und Getränke, die raffinierten Zucker und Süßstoffe enthalten.
- Verzichten Sie auf Weißmehlprodukte.
- Verzichten Sie auf Fertigprodukte und andere Produkte, die viele Zusatzstoffe enthalten.
- Verzichten Sie auf Milchprodukte wie Milch und Käse. Sie wirken schleimbildend und behindern daher die Reinigung. Naturjoghurt, Quark oder Kefir sind in geringen Mengen in Ordnung, da sie aufgrund der enthaltenen Milchsäurebakterien den Aufbau der Darmflora unterstützen.
- Reduzieren Sie den Konsum von Fleisch, Fisch und Sojaprodukten auf maximal zweimal pro Woche. Wurst sollten Sie komplett meiden.
- Achten Sie darauf, genügend zu trinken – zwei bis drei Liter pro Tag sollten es sein. Ungesüßte Kräutertees und stilles Mineralwasser sind am besten geeignet.
- Verzichten Sie auf Alkohol. Er belastet die Leber und behindert so die Entgiftung.
- Reduzieren Sie Ihren Kaffeekonsum auf maximal drei Tassen pro Tag. Wenn möglich verzichten Sie eine Zeit lang komplett auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke.
- Reduzieren Sie den Konsum von Salz auf ein Minimum.
Die folgende Tabelle zeigt Ihnen außerdem, welche Lebensmittel während einer Darmreinigungskur bedenkenlos verzehrt werden können und welche eher ungünstig sind.
Günstige Lebensmittel | Ungünstige Lebensmittel |
---|---|
Gemüse | Süßigkeiten |
Blattsalate, Kräuter, Sprossen | Weißmehlprodukte |
Hülsenfrüchte | Fleisch und Wurst |
Vollkornprodukte | Fisch |
Pseudogetreide (Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen) | Milch, Käse |
Nüsse und Samen | Kaffee |
Obst | Alkohol |
native, kaltgepresste Bio-Öle | Salz |
Begleitende Maßnahmen
Mit folgenden Maßnahmen können Sie die Wirkung einer Darmreinigung unterstützen und beschleunigen:
- Bewegung: Um der Verdauung auf die Sprünge zu helfen, sollten Sie genügend Bewegung in den Alltag einbauen.
- Massagen: Eine leichte Bauchmassage kann ebenfalls helfen, die Darmbewegung anzuregen. Kreisen Sie mehrmals täglich im Uhrzeigersinn mit der Hand rund um den Bauchnabel. Ganzkörperliche Bürstenmassagen unterstützen das Lymphsystem bei der Entgiftung.
- Leberwickel: Die Leber ist ein wichtiges Entgiftungsorgan im Körper. Ein Leberwickel sorgt für eine bessere Durchblutung des Organs und unterstützt damit den gesamten Stoffwechsel.
- Frisch gepresste Säfte: Säfte aus Obst und Gemüse versorgen den Körper mit Vitaminen und Mineralstoffen. Kombinieren Sie dafür Gemüse, Kräuter und Früchte Ihrer Wahl, geben Sie etwas Zitronensaft sowie entzündungshemmende Gewürze wie Ingwer oder Kurkuma dazu und entsaften Sie alles nacheinander. Achten Sie darauf, dass der Anteil an Gemüse immer größer ist als der Obstanteil, um den Fruchtzuckergehalt möglichst gering zu halten.
- Tee: Kräutertee ist ein wirksames Hausmittel bei Darmbeschwerden und kann unterstützend zur Darmsanierung eingesetzt werden. Kräuter, die sich positiv auf den Darm auswirken, sind vor allem Anis, Fenchel, Kümmel, Koriander und Sennesblätter. Sie enthalten ätherische Öle, die Magen und Darm beruhigen, die Verdauung anregen und krampflösend wirken. Sie können die Kräuter einzeln verwenden oder eine Kräuter-Mischung zubereiten.
- Bitterstoffe: Küchenkräuter (Bohnenkraut, Estragon, Rosmarin und Thymian), Gemüse (Brokkoli, Chicorée, Rosenkohl, Artischocke) sowie Blattsalate (Löwenzahn, Kresse, Rucola, Radicchio) enthalten viele Bitterstoffe, die die Verdauung anregen und die Entgiftung unterstützen.
- Nahrungsergänzungsmittel: Mithilfe verschiedener Nahrungsergänzungsmittel können dem Körper bestimmte Enzyme, Vitamine, Mineralstoffe und Darmbakterien zugeführt und so die Entgiftung und der Aufbau der Darmflora unterstützt werden. Sie kommen in der Regel nach der Darmreinigung zum Einsatz, um ihnen einen bestmöglichen Nährboden zu bieten. Neben Probiotika sind zum Beispiel Pulver aus Gerstengras, Spirulina, Chlorella, Alfalfa oder Grapefruchtkernextrakt zur täglichen Nahrungsergänzung während einer Darmsanierungskur geeignet.
Superfood für den Darm
Gerstengras ist ein wichtiger Bestandteil vieler Darmreinigungsprogramme und Darmkuren. Japanische Wissenschaftler fanden in einer Studie heraus, dass Gerstengrasextrakt die Darmflora aktiviert und vorhandene Gifte im Darm verringert.
Darmreinigungsprogramm: Beispieltag während der Darmsanierung
- Trinken Sie nach dem Aufstehen ein Glas Wasser mit dem Saft einer halben Zitrone und einem Teelöffel Apfelessig. Brühen Sie sich währenddessen einen Kräutertee auf.
- Nehmen Sie im Anschluss den ersten Flohsamen-Heilerde-Shake zu sich. Trinken Sie direkt im Anschluss ein großes Glas Wasser und ein bis zwei Tassen Tee.
- Warten Sie etwa 30 bis 60 Minuten bis zum Frühstück. Nutzen Sie die Zeit zum Beispiel für eine Laufrunde oder etwas Yoga.
- Als Frühstück eignet sich zum Beispiel ein Müsli mit Haferflocken, Samen, Nüssen und Obst, ein frisch gepresster Saft oder Smoothie oder ein Vollkornbrot mit vegetarischem Aufstrich.
- Optional: Nehmen Sie nach dem Frühstück das Probiotikum ein.
- Lassen Sie mindestens vier Stunden bis zum Mittagessen verstreichen. Trinken Sie zwischendurch regelmäßig Wasser und Kräutertee. Als Snack eignen sich frisches Obst, ein frisch gepresster Saft sowie eine Handvoll Nüsse oder Trockenfrüchte.
- Wenn Sie drei Shakes pro Tag einnehmen möchten, trinken Sie den zweiten eine Stunde vor dem Mittagessen.
- Essen Sie zum Mittag zum Beispiel einen großen Salat, eine Suppe oder gedünstetes Gemüse mit Beilagen wie Kartoffeln, Quinoa, Buchweizen, Hirse oder Hülsenfrüchten. Fleisch, Fisch und Sojaprodukte sollten höchstens zweimal pro Woche auf den Teller kommen.
- Machen Sie nach dem Essen einen kurzen Verdauungsspaziergang.
- Trinken Sie Ihren zweiten beziehungsweise dritten Shake circa eine Stunde vor dem Abendessen oder alternativ zwei Stunden danach.
- Wählen Sie als Abendessen eine leicht verdauliche Mahlzeit, wie eine Gemüsesuppe oder gedünstetes Gemüse plus Beilage.
- Lassen Sie den Tag mit etwas Yoga, Meditation oder einem Buch ausklingen.
- Gehen Sie während der Kur früh ins Bett und gönnen sich mindestens sieben Stunden Schlaf.
Mögliche Begleiterscheinungen
Erschöpfung, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindelgefühl und Schweißausbrüche sind als so genannte „Fastenkrisen“ bekannt. Sie treten vor allem in den ersten Tagen einer Darmsanierung infolge der Entgiftung auf und lassen im Verlauf der Kur nach. Mögliche Begleitsymptome sind:
- unreine Haut
- Mundgeruch
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
Um diese Nebenwirkungen weitestgehend einzudämmen, achten Sie während der Darmsanierung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Mund- und Körperhygiene sowie viel Ruhe und Schlaf.
Nach der Darmreinigung: Darmflora aufbauen
Fassen wir zusammen: Eine Darmreinigung ist dann sinnvoll, wenn die Funktion des Darms infolge einer Erkrankung, Antibiotika-Therapie oder schlechten Ernährung eingeschränkt ist und daraus chronische Verdauungsprobleme resultieren. Dann kann eine Darmreinigung die Grundlage für eine Besserung sein, allerdings nur wenn Sie in Verbindung mit dem Aufbau der Darmflora erfolgt. Nur ein dauerhaftes Umdenken in Bezug auf Ernährung und Lebensweise hilft dabei, die Beschwerden langfristig loszuwerden. Eine Darmsanierungskur – ein- bis zweimal pro Jahr durchgeführt – kann so zu einem gesunden Ritual werden.
Darmreinigung vor Darmspiegelung
Vor einer Darmspiegelung (Koloskopie) wird in der Regel eine Darmreinigung durchgeführt. Nur wenn der Darm „sauber“ ist, hat der Arzt die Möglichkeit, Gewebeveränderungen zu erkennen und eine sichere Diagnose zu stellen. Das Einführen des Endoskops bis in den Dickdarm wird ebenfalls erleichtert. Die Darmreinigung wird einen Tag vor der Darmspiegelung durchgeführt. Dafür können Darmreinigungspräparate aus der Apotheke (PEG-Lösung) oder salinische Abführmittel, wie Glauber- oder Bittersalz, in Kombination mit mehreren Litern Flüssigkeit verwendet werden.
Zusätzlich sollte mehrere Tagen vor der Untersuchung auf kernhaltiges Obst und Gemüse (zum Beispiel Weintrauben, Tomaten, Kiwi) sowie ballaststoffreiche Lebensmittel verzichtet werden, da Kerne und Fasern besonders lange im Dickdarm verbleiben und das Endoskop verstopfen können. Natürliche Hausmittel, wie Leinsamen oder Flohsamen, aber auch Rizinusöl eignen sich also nicht für die Darmreinigung vor einer Darmspiegelung.