Die Unterwasserbildschirme sind bei den Olympischen Schwimmwettbewerben in Paris ein Hingucker. Aber wozu sind sie gut? Ein Experte klärt auf.
Wer bei den Olympischen Spielen die Schwimmwettbewerbe verfolgt, wird sie schon bemerkt haben. Auf dem Grund des Beckens in der Pariser La Défense Arena befindet sich auf jeder Bahn ein Monitor. Aber was bringen die Bildschirme unter Wasser? Und was kann man da sehen?
Die Antwort ist weniger spektakulär. „Das sind Bildschirme, auf denen Athleten über 800 Meter und 1500 Meter, die noch zurückzulegenden Bahnen angezeigt werden“, erklärt Thomas Rupprath auf Anfrage von t-online. Der Weltmeister von 2003 und Olympiamedaillengewinner (Bronze 2000 und Silber 2004) ist bei den Spielen in Paris als TV-Experte für Eurosport im Einsatz.
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Quelle: Eurosport
Neben ihrer Funktion bei den längeren Strecken sollen die Unterwasserbildschirme aber auch noch negative Auswirkungen auf die Schwimmer haben und unter anderem dafür mitverantwortlich sein, dass bei den Wettbewerben bisher erst ein Weltrekord aufgestellt wurde. Wie das?
Das Becken in Paris ist mit 2,15 Metern nicht sonderlich tief, erfüllt aber die Bedingungen des Weltschwimmverbandes (vorgeschriebene Mindesttiefe sind zwei Meter). Häufig sind die Becken ungefähr drei Meter tief und reflektieren so die von den Schwimmern verursachten Wellen nicht so stark wie das flachere Bassin in Paris.
„Es gibt dadurch sehr viele Verwirbelungen“, erklärt Bundestrainer Bernd Berkhahn in der „Welt“. Und genau diese Verwirbelungen werden durch die Unterwasserbildschirme und die fahrende Unterwasserkamera wohl noch zusätzlich verstärkt und haben zur Folge, dass die Athleten langsamer unterwegs sind als in tieferen Becken ohne Kameras und Monitore. Ob sich die Unterwasserbildschirme also dauerhaft durchsetzen, bleibt abzuwarten.