Wenn bei Bluthochdruck Medikamente nicht helfen, könnte das Conn-Syndrom dahinterstecken. Durch diese Symptome äußert es sich.
Bei Bluthochdruck helfen normalerweise Medikamente, die den Blutdruck senken. Sie entlasten das Herz-Kreislauf-System und verringern dadurch das Risiko für die teils gefährlichen Folgen, die Bluthochdruck auf Dauer haben kann – insbesondere Herzinfarkte und Schlaganfälle.
In bestimmten Fällen bringen klassische Blutdrucksenker allerdings nichts. Wer an Bluthochdruck erkrankt ist, bei dem die gängigen Mittel nicht oder nicht hinlänglich helfen, sollte den Ursachen auf den Grund gehen. Eine mögliche Erklärung könnte das sogenannte Conn-Syndrom sein.
Was ist das Conn-Syndrom?
Das Conn-Syndrom ist eine Erkrankung der Nebennieren, bei der sich ein Überschuss des Botenstoffes Aldosteron im Körper entwickelt. Aldosteron wird in der Rinde der Nebennieren hergestellt. Diese Drüsen sitzen jeweils auf der Oberseite der beiden Nieren.
Das Conn-Syndrom kann unterschiedliche Ursachen haben. Bei manchen Erkrankten findet sich ein sogenanntes Adenom, ein hormonbildender, gutartiger Tumor der Nebennieren. Bei anderen ist die Nebennierenrinde zu stark angewachsen. Bei den wenigsten ist die Erkrankung erblich oder durch einen bösartigen Tumor der Nebennieren bedingt.
Conn-Syndrom – durch welche Symptome äußert es sich?
Das Conn-Syndrom äußert sich in erster Linie durch Bluthochdruck, der sich durch Medikamente nicht unter Kontrolle bringen lässt. Wenn eine Person bereits verschiedene Blutdrucksenker verordnet bekommen und eingenommen hat und ihr Blutdruck trotzdem noch über 140/90 Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) liegt, ist sie womöglich am Conn-Syndrom erkrankt.
Abgesehen davon muss sich dieses nicht unbedingt durch auffällige Beschwerden bemerkbar machen. Wenn doch, sind vor allem folgende Symptome typisch für das Conn-Syndrom:
- Kopfschmerzen
- Muskelschwäche
- Erschöpfung und Müdigkeit
- häufiges Wasserlassen und Durst
- Verstopfung
- Missempfindungen der Haut (Kribbeln und/oder ein Taubheitsgefühl)
Die Symptome zeugen davon, dass der körpereigene Wasser- und Salzhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Bei dessen Regulation spielt Aldosteron, welches beim Conn-Syndrom im Überschuss vorhanden ist, eine wichtige Rolle.
Unter anderem bewirkt das Hormon, dass die Nieren Natrium aus dem Harn aufnehmen. Ist zu viel Aldosteron vorhanden, gelangt vermehrt Natrium ins Blut. Natrium „zieht“ wiederum Wasser mit sich mit. Darum erhöht Aldosteron auch den Wasseranteil des Blutes, somit sein Volumen und letztlich den Blutdruck. Bluthochdruck kann Kopfschmerzen verursachen –häufiger ruft er aber keine spürbaren Symptome hervor.
Die Verstopfung, die Müdigkeit, der Durst und das häufige Wasserlassen sind keine Folge des Bluthochdrucks, sondern ein Anzeichen eines zu geringen Kaliumgehalts im Blut. Da Aldosteron dessen Ausscheidung mit dem Urin fördert, kann das Conn-Syndrom einen Mangel an Kalium nach sich ziehen. Das ist allerdings nur bei etwa 30 von 100 Erkrankten der Fall. Der Rest von ihnen hat normale Kaliumwerte.
Gut zu wissen: Ein Überschuss an Aldosteron ist bei etwa fünf bis zehn von hundert Menschen mit Bluthochdruck die Ursache. Frauen sind etwa doppelt so häufig vom Conn-Syndrom betroffen wie Männer.
Conn-Syndrom – was bei Symptomen zu tun ist
Wer trotz konsequenter Einnahme von Blutdrucksenkern Bluthochdruck hat, sollte mit der behandelnden Ärztin beziehungsweise dem behandelnden Arzt darüber sprechen. Auch andere Symptome, die auf das Conn-Syndrom hindeuten können, gilt es ärztlich abzuklären.
Denn nur eine ärztliche Fachkraft kann mit Gewissheit klären, was hinter dem hartnäckigen Bluthochdruck und/oder den Beschwerden steckt, und einschätzen, welche Maßnahmen helfen könnten. Bluthochdruck erfordert unbedingt eine wirksame Behandlung, weil er sonst zu einem erheblichen Risiko für die Herz-Kreislauf-Gesundheit wird.