Newsblog zum Block-Prozess
Angeklagte spricht über Tatmorgen: „Die Kinder beschimpften mich“
Aktualisiert am 25.07.2025 – 15:22 UhrLesedauer: 22 Min.
Das Gericht hat entschieden: Der Prozess gegen Christina Block geht weiter. Heute will sich die Unternehmerin erstmals zu den Entführungsvorwürfen äußern.
Zum dritten Mal kommen am Freitag die Beteiligten im Prozess um die mutmaßliche Entführung der Kinder von Christina Block zusammen. Gleich zu Beginn wird es emotional.
t-online berichtet in diesem Newsblog über alle Entwicklungen im Gerichtssaal:
15.21 Uhr: Nach der emotionalen Aussage von Christina Block legt das Gericht eine kurze Pause ein. Im Anschluss soll die Verhandlung mit weiteren Anträgen fortgesetzt werden.
15.14 Uhr: Kurz bevor die Kinder erneut abgeholt wurden, spürte ihr Sohn Theo laut Christina Block, dass etwas nicht stimmte. Sie habe ihm gesagt: „Es kommen gleich Menschen und bringen dich zu Papa.“ Dann hätten sie gekuschelt und geweint.
Am Ende ihrer emotionalen Aussage sagt Block: „Ich wünsche so etwas niemandem.“ Im Saal gab es Applaus. Offenbar ist ihre Einlassung damit abgeschlossen.
15.09 Uhr: Christina Block schildert, dass sich ihre Kinder bei ihr eingelebt hätten: Theo habe geplant, sein Zimmer umzubauen, Klara habe Beauty-Produkte gewollt. Trotz ihrer Zurückhaltung wirkte es, als könnten sich die Kinder ein Leben bei der Mutter vorstellen.
Am 5. Januar gegen 16 Uhr sei der Wendepunkt gekommen: Ihr Lebensgefährte Gerhard Delling habe sie informiert, dass das Oberlandesgericht entschieden habe, dass die Kinder zurück zum Vater müssten. Laut Block habe sich eine Jugendamtsmitarbeiterin besonders dafür eingesetzt, „ohne jede Begutachtung“.
15.02 Uhr: Christina Block beschreibt die Tage nach der Rückkehr der Kinder als nahezu idyllisch. Theo habe sich beim Fernsehen an sie gekuschelt, die Mädchen hätten sich über Schminke unterhalten. Am nächsten Morgen habe sie Yoga gemacht, woraufhin sich die Kinder über ihre grüne Sporthose amüsiert hätten. Anschließend habe sie Frühstück für alle zubereitet.
Gegen Mittag sei ihr Anwalt Kury im Haus gewesen, während die Kinder an der Wii spielten und „viel Spaß“ gehabt hätten. Am Nachmittag kamen erneut Mitarbeiterinnen des Jugendamts vorbei. Sie hätten mit den Kindern Mikado gespielt und Äpfel geschnitten. „Es war fast wie früher“, sagt Block. Eine kurze Zeit, in der sie versucht habe, Nähe und Normalität zurückzubringen.
14.58 Uhr: Eine Beamtin habe Block gefragt, ob sie etwas zur Entführung sagen wolle. Sie entgegnete: Stephan Hensel habe die Kinder entführt, sie selbst habe sie lediglich zurückgeführt. Diese Aussage sei ihr später als Schuldeingeständnis ausgelegt worden. Das sei falsch, betont Block.

14.56 Uhr: Christina Block schildert die ersten Stunden nach der Rückkehr mit Klara und Theo als überraschend friedlich: Erst seien sie gemeinsam bei Block House essen gegangen, dann seien die Kinder Arm in Arm eingeschlafen. Später habe sie gemeinsam mit den Kindern online nach neuer Kleidung geschaut.
Doch die scheinbar harmonische Zeit sei jäh geendet: Es habe an der Tür geklingelt, das Jugendamt sei draußen gestanden.
14.50 Uhr: Nach der Rückfahrt ließ der Fahrer die Familie laut Christina Block im Speckgürtel von Hamburg aussteigen. Dort habe ihre Cousine sie abgeholt. Block gibt zu: „Mir war klar, dass das alles nicht richtig war.“ Zugleich beschreibt sie das Wiedersehen als „schönes und unwirkliches Gefühl“.
14.45 Uhr: Nach dem Wiedersehen habe ihre Tochter Klara gefragt, ob sie ihren Vater anrufen dürfe. Dies habe sie verneint, berichtet Block. Dass die Polizei in dieser Phase nicht eingeschaltet wurde, erklärt die 52-Jährige mit der „chaotischen Situation“, in der sie sich befunden habe.