Die Titel des Geldhauses fallen im Frankfurter Späthandel um etwa ein Prozent.
(Foto: dpa)
Frankfurt Der US-Finanzinvestor Cerberus treibt seinen Ausstieg aus den deutschen Großbanken voran. Am Donnerstag nutzte die Beteiligungsgesellschaft deutliche Kursgewinne der Deutschen Financial institution, um sich von einem weiteren Aktienpaket des größten heimischen Geldhauses zu trennen.
Cerberus biete 15 Millionen Papiere der Deutschen Financial institution Großinvestoren zum Kauf an, meldete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die mit der Transaktion betraute Investmentbank. Das Paket, das etwa einem Prozent des Grundkapitals entspricht, ist zum Xetra-Schlusskurs vom Dienstag rund 216 Millionen Euro wert.
Die Platzierung machte dem Kurs allerdings zu schaffen. Die Titel des Geldhauses fielen im Frankfurter Späthandel um etwa ein Prozent. Zuvor hatte die Aktie im regulären Handel knapp fünf Prozent zugelegt.
Cerberus vollzieht damit innerhalb von vier Wochen den zweiten Schritt zum verlustreichen Rückzug bei der Deutschen Financial institution. Der US-Investor hatte seine Beteiligung erst im Januar mit einer vergleichbaren Platzierung von drei auf zwei Prozent reduziert und parallel dazu einen Teil seiner Commerzbank-Aktien verkauft.
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Nun trennt sich Cerberus von der Hälfte seines restlichen Anteils. Insider hatten bereits im Januar einen Komplett-Verkauf in absehbarer Zeit in Aussicht gestellt. Der Rückzug der Amerikaner ist auch ein Eingeständnis, dass der Umbau der beiden größten deutschen Privatbanken schwieriger und langwieriger ist, als Cerberus bei seinem Einstieg 2017 gedacht hatte.
Der US-Investor hatte damals jeweils rund 62 Millionen Aktien der beiden wichtigsten deutschen Geldhäuser gekauft. Beim Einstieg kosteten die Papiere der Deutschen Financial institution noch rund 15 Euro und die der Commerzbank rund elf Euro. Trotz der deutlichen Erholung seit März 2020 notiert die Deutsche-Financial institution-Aktie mit intestine 14 Euro noch immer unter dem Einstiegskurs von Cerberus. Ähnlich sieht die Lage bei der Commerzbank aus, deren Aktien derzeit knapp neun Euro wert sind.
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