Der Busfahrer war ohnmächtig am Steuer zusammengesackt, der Reisebus stieß schon an die Mittelschutzplanke. Da griffen zwei Reisende ein.
Die bayrische Polizei lobt das Handeln von zwei Reisenden in einem Bus als „mutig und entschlossen“: Ihr Eingreifen habe einen Unfall mit schwerwiegenden Verletzungen verhindert. Die Situation, um die es geht, ereignete sich am Samstagabend auf der Autobahn 9 in Oberfranken. Bei Münchberg (Landkreis Hof) wurde der Fahrer eines Reisebusses plötzlich ohnmächtig.
Während er keine Kontrolle mehr über das Fahrzeug gehabt habe, sei der Bus zunächst nach links von der Spur abgekommen und habe die Mittelschutzplanke touchiert, berichtete der Bayerische Rundfunk. Dann sei der Bus rechts gegen die Außenschutzplanke gestoßen.
Zwei Passagiere retten womöglich Menschenleben
In dieser gefährlichen Lage seien zwei Passagiere aufmerksam geworden. Ein Sprecher der Polizei sagte der Nachrichtenagentur dpa am Sonntag, sie hätten den 50 Jahre alten Busfahrer durch Schütteln wieder zu Bewusstsein gebracht. Dieser habe dann seinen Bus auf der A9 stoppen können. Zuvor hatten sowohl der Bayerische Rundfunk als auch der regionale Sender TV Oberfranken berichtet, es seien die beiden Fahrgäste gewesen, die den Bus auf dem Seitenstreifen kontrolliert zum Stehen gebracht hätten.
Grund für die Ohnmacht des Busfahrers könnte laut Polizei ein medizinischer Zwischenfall gewesen sein. Der 50-Jährige kam in ein Krankenhaus. Die rund 30 Mitfahrer blieben unverletzt. Sie setzten die Fahrt anschließend mit einem Ersatzfahrer fort.
Der Vorfall erinnert an ein ganz ähnliches Ereignis, das sich 2019 ebenfalls auf der A9 zugetragen hatte. Ein 59 Jahre alter Busfahrer war in Mittelfranken ohnmächtig geworden, während er 33 Schüler Richtung Süden fuhr. Damals griff ein 50-jähriger Lehrer ein, nachdem der Bus an die Leitplanke gestoßen war.