Beim Sieg der deutschen Handballer gegen Island zeigte Juri Knorr nicht sein bestes Spiel und wurde scharf kritisiert. Nun springt der Bundestrainer ihm zur Seite.
Bundestrainer Alfred Gíslason hat seinen Spielmacher Juri Knorr gegen harsche Kritik verteidigt. Knorr hatte beim 26:24-Sieg gegen Island kein gutes Spiel erwischt und mit einigen Fehlwürfen und Fehlpässen die ausbaufähige Offensivvorstellung des Teams mitverschuldet.
Die Ex-Nationalspieler Pascal Hens, Michael Kraus und Stefan Kretzschmar hatten ihn daraufhin in der Analyse beim übertragenden Streamingdienst „Dyn“ kritisiert. Sie warfen ihm vor, sich in der Offensive zu wenig bewegt zu haben und mit zu viel Lässigkeit agiert zu haben.
„Wollte es besonders cool machen“
„Er wollte das heute besonders cool, besonders lässig, besonders gut machen“, sagte etwa Kretzschmar. Dadurch sei er aber in „Stand-Handball“ verfallen. „Dann denkst du, du machst hier einen auf Stratege, verteilst die Bälle, der Kreisläufer ist schon irgendwie frei. Und das ist eben genau falsch“, so Kretzschmar weiter.
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Quelle: ARD/ZDF
Hens ging sogar noch weiter und ging Knorr für einige gewagte Pässe hart an. „Das ist bei Juri so ein Selbstmordkommando manchmal“, sagte er und unterstellte ihm „Harakiri“.
Gíslason kontert Harakiri-Kritik
Darauf angesprochen, sprang Bundestrainer Gíslason auf einer Pressekonferenz am Freitag für seinen Spieler in die Bresche. Er lobte dabei vor allem Knorrs Deckungsarbeit, gab aber auch zu: „Er hat nicht eines seiner besseren Spiele gemacht, ohne Frage.“ Die Kritik der Experten wies er aber trotzdem zurück.
Dabei spielte Gíslason auf seine gemeinsame Zeit mit Kretzschmar beim Bundesligisten SC Magdeburg an, den der Isländer von 1999 bis 2006 trainierte und für den „Kretzsche“ von 1996 bis 2007 auflief.
„Ich weiß nicht, ob ich jetzt mehr die anderen, die das gesagt haben, bewerten soll oder Juri. Ganz ehrlich: Ich habe auch viele Harakiri-Aktionen von ‚Kretzsche‘ erlebt als Trainer und er ist trotzdem auf der Spielfläche geblieben“, wies Gíslason seinen ehemaligen Schützling zurecht.