Berlin Die Diplom-Sozialarbeiterin Britta Haßelmann will Fraktionsvorsitzende der Grünen werden. Die Abgeordneten ihrer Partei hat sie an diesem Freitag über ihre Kandidatur informiert. Der Temporary liegt dem Handelsblatt vor.
„Wie Ihr wisst, bin ich Parlamentarierin mit Herz und Leidenschaft“, schreibt Haßelmann an die mittlerweile 118 Grünen-Abgeordneten im Bundestag. Das Parlament sei „der Ort der Debatte, des Streits und des Wettbewerbs um die besten Ideen und Konzepte – energisch und auch mal hart in der Sache – bereit zum Kompromiss und auf Grundlage gegenseitigen Respekts“, heißt es in dem Temporary, über den zuerst das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) berichtet hatte.
Das gelte auch für die Fraktion der Grünen. „Ich möchte, dass wir uns den Raum geben, inhaltlich und programmatisch zu arbeiten, zu diskutieren und auch zu streiten, respektvoll und vertrauensvoll“, schreibt die 59-Jährige weiter.
Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die Grünen dann besonders stark und erfolgreich seien, „wenn wir gemeinsam und geschlossen für unsere Ziele kämpfen“. Deswegen biete sie ihre Erfahrung an: „als Kommunalpolitikerin, als Landespolitikerin und als Bundespolitikerin – und einfach als Eure Britta“.
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Haßelmann, 1961 in Straelen (Nordrhein-Westfalen) geboren, zog 2005 in den Bundestag ein. Seit 2013 ist sie Erste Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Bundestagsfraktion. Haßelmann ist überaus anerkannt; sie dürfte gute Chancen haben, bei den Wahlen in der nächsten Woche an die Spitze der Fraktion zu rücken
Es läuft auf eine weibliche Doppelspitze bei der Grünen-Fraktion hinaus
Zweite Bewerberin ist die Wirtschaftspolitikerin Katharina Dröge, die als parlamentarische Geschäftsführerin ebenfalls dem Fraktionsvorstand angehört. Sie vertritt den linken Flügel der Partei. Wie die „Reala“ Haßelmann genießt auch Dröge eine hohe Anerkennung, ihre Wahlchancen gelten als intestine.
Damit läuft es auf eine weibliche Doppelspitze bei den Grünen heraus. Die bisherigen Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter hatten angekündigt, nicht erneut zu kandidieren. Beide waren indes bei der Verteilung der grünen Ministerposten leer ausgegangen.
Auch der Parteivorsitz der Grünen wird neu besetzt. Die Noch-Parteichefs Annalena Baerbock und Robert Habeck werden der Ampelregierung als Minister angehören und dürfen laut den Regelungen der Grünen nicht zugleich Parteivorsitzende sein.
Außenpolitiker Omid Nouripour hat seine Kandidatur bereits erklärt. Als Co-Vorsitzende ist die stellvertretende Parteichefin Ricarda Lang im Gespräch. Die 27-Jährige hat sich offiziell noch nicht geäußert. Die Wahlen für den Parteivorstand stehen Ende Januar 2022 an.
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