Ein verheerender Brand zerstört große Teile der Feuerwache in Hessen. Der Schaden wird auf zweistellige Millionenbeträge geschätzt.
Ein Großbrand hat in Stadtallendorf (Hessen) weite Teile des erst im Januar eröffneten Feuerwehrstützpunkts zerstört. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der Schaden auf 20 bis 24 Millionen Euro. Große Teile der Fahrzeughalle und mehrere Einsatzfahrzeuge wurden durch die Flammen vernichtet.
Gegen 4.40 Uhr meldeten Anwohner das Feuer, woraufhin die Feuerwehrleute ihre Schutzkleidung aus einem noch zugänglichen Gebäudeteil holten und mit den Löscharbeiten begannen. Die Flammen schlugen zeitweise bis zu 15 Meter hoch aus dem Dach der Gerätehalle. Verletzt wurde niemand, jedoch verbrannten nahezu ein Dutzend Feuerwehrautos.
Spezialisten des Landeskriminalamtes sollen nun klären, wie es zu dem Brand kommen konnte. Die Feuerwache hatte weder eine Sprinkleranlage noch eine Brandmeldeanlage – dies sei gesetzlich nicht vorgeschrieben, sagte Kreisbrandinspektor Lars Schäfer. Es liege im Ermessen der Kommune, wie sie ihre kritische Infrastruktur schütze.
Neben den eigentlichen Löscharbeiten wurde schnell eine Betreuungsstelle zur psychosozialen Notfallversorgung für die Einsatzkräfte eingerichtet. Schäfer berichtete von einer breiten emotionalen Reaktion unter den Feuerwehrangehörigen, von Weinen und Wut bis hin zu Sprachlosigkeit. Er betonte die tiefe Verbundenheit der Ehrenamtler zu ihrem Feuerwehrhaus. Mit Tränen in den Augen habe das einer der Brandbekämpfer treffend in Worte gefasst: „Wir mussten doch quasi unser Zuhause löschen“, berichtet Schäfer.
Hessens Innenstaatssekretär Martin Rößler (CDU) zeigte sich nach einem Besuch vor Ort bestürzt über das Ausmaß der Zerstörung. Rößler erklärte, dass glücklicherweise der Sozialtrakt des Gebäudes gerettet werden konnte und betonte die hohe Professionalität aller Einsatzkräfte. Das Land prüfe derzeit, wie es die Kameradinnen und Kameraden vor Ort unterstützen könne.
Der Bürgermeister von Stadtallendorf, Christian Somogyi (SPD), brach seinen Herbsturlaub ab und bezeichnete den Brand als Schock für die Bevölkerung. Der Neubau des Feuerwehrstützpunktes war erst im Januar eröffnet worden und galt als eines der modernsten Gebäude im Landkreis Marburg-Biedenkopf. Nun werde mit Hochdruck daran gearbeitet, den Brandschutz mithilfe von Nachbarkommunen sicherzustellen.