Mit ihrem Erfolg in der Impfstoff-Entwicklung wurde die Mainzer Biontech SE zu einem der führenden Akteure im Kampf gegen die Coronapandemie. Das spiegelt sich inzwischen nicht nur in den Impfquoten wider, sondern auch in den nicht minder eindrucksvollen Finanzdaten des Biotechaufsteigers.
Das junge Unternehmen ist praktisch über Nacht zum umsatz- und ertragsstärksten deutschen Arzneimittelhersteller aufgestiegen und hat im vergangenen Jahr mit einem Reingewinn von intestine zehn Milliarden Euro mehr verdient als Bayer, Merck und Boehringer zusammen.
Biontech zeigt damit auf besonders eindrucksvolle Weise, wie das Prinzip Biotech funktioniert und welches Potenzial darin steckt: Das Geschäft ist insgesamt zwar sehr riskant, langwierig, und es gibt viele Misserfolge. Aber selbst einzelne Treffer können die Gesamtbilanz extrem ins Constructive verschieben.
Im Fall Biontech wird im Prinzip die gesamte deutsche Biotechindustrie auf ein neues Niveau gehievt. Die Marktkapitalisierung der Branche hat sich in den zwei Jahren seit Beginn der Covid-Pandemie quick verdreifacht auf derzeit etwa 62 Milliarden Euro und conflict zwischenzeitlich noch deutlich höher. Quick zwei Drittel davon entfallen allein auf Biontech. Man könnte insofern quick schon von der Biontech-Industrie sprechen.
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Der Reingewinn, den die Mainzer nun im ersten Jahr nach Zulassung ihres Impfstoffs erwirtschaftet haben, würde ausreichen, um quick das komplette Risikokapital zurückzuzahlen, das deutsche Biotechfirmen in den letzten drei Jahrzehnten eingesammelt haben.
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Auch für den Staat hat sich die Biotechbranche dank Biontech auf einen Schlag zum lukrativen Funding gewandelt. Für 2021 wird das Mainzer Unternehmen immerhin rund 4,7 Milliarden Euro an Ertragsteuern an Bund, Länder und Kommunen überweisen – mehr als Industrieriesen wie VW, Mercedes oder Siemens und mehr als genug, um sowohl die bisherigen Covid-Impfstoffkäufe als auch die staatliche Biotechförderung der letzten Jahre zu refinanzieren. Bezogen allein auf die intestine 300 Millionen Euro an Fördermitteln, mit denen die Bundesregierung Biontech bei der Covid-Impfstoffentwicklung unterstützte, errechnet sich eine Rendite von mehr als 1300 Prozent.
Und dabei wird es nicht bleiben. Für das laufende Jahr sind bereits weitere Erträge und damit auch Steuerzahlungen aus dem Covid-Impfstoffgeschäft in Milliardenhöhe vorgezeichnet. Auch mittelfristig dürften Covid-Vakzine, wie sich inzwischen abzeichnet, eine zwar deutlich kleinere, aber immer noch solide Einnahmequelle darstellen.
Noch bedeutender ist die längerfristige Eigendynamik, die der Erfolg des mRNA- und Immunologie-Spezialisten entfalten kann. Rund um das Mainzer Unternehmen gruppiert sich inzwischen bereits ein ganzes Netzwerk an Partnern und Zulieferern für die Impfstoffproduktion. Zugleich strahlt der Erfolg auf junge Begin-ups aus, für die sich die Finanzierungsbedingungen tendenziell verbessern.
Biontech selbst wird dank der Covid-Einnahmen auf Jahre hinaus finanziert sein, um seine Produktentwicklung auch in anderen Bereichen, insbesondere in der Krebstherapie, voranzutreiben und gegebenenfalls auch durch neue Allianzen und Zukäufe zu verstärken. Damit ist zwar noch nicht garantiert, dass sich die Imaginative and prescient von Firmengründer Ugur Sahin erfüllt, Biontech zum globalen Kraftzentrum in der Immuntherapie zu machen. Aber zumindest die Chancen haben sich erheblich verbessert.
Das alles zeigt, welches Potenzial der Biotechsektor sowohl für Investoren als auch aus industriepolitischer Sicht bietet. Es gilt nun, diesen Schwung mitzunehmen und möglichst zu verstärken. Biontech sollte nicht das einzige Erfolgsmodell bleiben, das eine gesamte Branche inspiriert.
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