New York US-Präsident Joe Biden hat angesichts der sich rasant verbreitenden Omikron-Variante die Verstärkung der Krankenhäuser, der Impfzentren und der Testzentren angekündigt. „Wir sind bereit. Wir werden das durchstehen“, sagte er in einer Ansprache am Dienstag in Washington. Der Präsident appellierte an alle Ungeimpften, sich und andere mit dem Vakzin zu schützen. „Das ist eine patriotische Pflicht“ sagte er.
Omikron ist in den Vereinigten Staaten laut der Seuchenbehörde CDC bereits für 73 Prozent aller Covid-Infektionen verantwortlich. Damit hat sich die Variante auch dort deutlich schneller durchgesetzt als erwartet. In den USA gehen vielerorts die Exams aus: Die Menschen müssen stundenlang Schlange stehen, um zu erfahren, ob sie sich mit dem Virus infiziert haben.
Ab Januar will die US-Regierung auf Anfrage Bürgern insgesamt 500 Millionen kostenlose Covid-Exams für den Hausgebrauch zur Verfügung stellen. Zudem sollen etwa 1000 medizinisch ausgebildete Mitglieder der Streitkräfte in Krankenhäusern aushelfen, teilte Biden bei der Vorstellung neuer Maßnahmen mit. Außerdem versprach der US-Präsident zu den bestehenden 90.000 Impfstationen 10.000 zusätzliche Stationen hinzuzufügen.
„Omicron sollte uns Sorgen machen. Aber wir sollten nicht in Panik ausbrechen“, sagte Biden. Immer wieder werde er gefragt ob wir zum März 2020 zurückkehrten. „Die Antwort ist absolut: Nein. Nein. Nein“, betonte er. Heute seien 200 Millionen komplett geimpft. Und die geimpften und geboosterten Amerikaner würden wahrscheinlich keine oder milde Symptome haben und nicht an Covid sterben. Die Ungeimpften hätten allerdings Grund zur Sorge.
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Schulen sollen geöffnet bleiben
Biden versprach auch die Schulen aufzulassen. „Wir können die 5 bis 11-Jährigen impfen“ erklärte er die veränderte Lage. „Wir können unsere Schulen offen lassen. Und das sollten wir tun“.
Er wies zudem darauf hin, dass sich auch sein Vorgänger Donald Trump boostern ließ. „Eines der wenigen Dinge, bei denen wir uns einig sind“, sagte der US-Präsident.
Je länger das Virus im Umlauf sei, desto wahrscheinlicher sei es, dass neue Varianten tödlicher seien als vorige, betonte Biden weiter. Zur Omikron-Variante sagte er: „Wir wissen nicht, wie es jetzt weitergeht.“
Die Nicht-Geimpften seien verantwortlich für ihre eigenen Entscheidungen. Aber sie seien auch falsch informiert worden von Fernsehsendern und anderen, die mit ihrer Fehlinformation Geld machten, erklärte Biden. „Das muss aufhören“, appellierte er. „Das ist falsch. Das ist unmoralisch“.
Die wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika könnten laut der US-Regierung bald wieder abgeschafft werden. Dies sei eine Möglichkeit, über die er „in den kommenden Tagen“ mit seinen Experten beraten werde, sagte Biden. Die Beschränkungen seien angesichts der neuen Variante eingeführt worden, um Zeit zu gewinnen, bevor sich diese in den USA ausbreiten würde. Das sei aber längst geschehen, weswegen ihn Experten bereits nach den Einschränkungen gefragt hätten, sagte Biden. „Ich habe dazu bald eine Antwort“, sagte er.
Mit Agenturmaterial.
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