Weil ihnen Hexerei vorgeworfen wurde, mussten sie ein mit Gift versetztes Gebräu zu sich nehmen. Mehr als 50 Menschen sind dabei gestorben.
In Angola sind Dutzende Menschen gestorben, die der Hexerei beschuldigt wurden und als Gegenbeweis einen giftigen Kräutertrank trinken mussten. Mehr als 50 Menschen seien auf diese Weise im Januar und Februar in der Nähe der Stadt Camacupa ums Leben gekommen, sagte die Kommunalpolitikerin Luzia Filemone am Donnerstag im angolanischen Rundfunk. Sie beschuldigte traditionelle Heiler, den Opfern das tödliche Gebräu verabreicht zu haben.
„Mehr als 50 Opfer wurden gezwungen, diese mysteriöse Flüssigkeit zu trinken, die traditionellen Heilern zufolge beweist, ob eine Person Hexerei betreibt oder nicht“, sagte Filemone. Die Polizei bestätigte die Vorfälle und die Zahl von 50 Todesopfern. Der Polizeisprecher Antonio Hossi sagte dem Sender, zuletzt hätten sich Fälle der „weitverbreiteten Praxis“ gehäuft.
In einigen ländlichen Gegenden Angolas glauben immer noch viele Menschen an Hexerei – trotz des starken Widerstands der Kirche in dem mehrheitlich katholischen Land im Süden Afrikas. Vorwürfe der Hexerei werden oft von traditionellen Heilern, sogenannten Marabouts, überprüft, indem sie den Beschuldigten einen giftigen Kräutertrank namens Mbulungo zu trinken geben. Wenn sie daran sterben, gilt das als Beweis ihrer Schuld.