Der Enkeltrick per Telefon hat laut Polizei im vergangenen Jahr einen Millionenschaden verursacht. Eine andere Betrugsmasche wird aber immer beliebter.
Der Enkeltrick gehört nach wie vor zu den beliebtesten Maschen von Betrügern, die ältere Personen am Telefon hintergehen wollen. Das teilt das Landeskriminalamt Niedersachsen mit. Bei dem Trick täuschen angebliche Familienangehörige vor, finanziell in Schwierigkeiten zu stecken.
Eine andere Betrugsmasche wird laut den Beamten aber immer beliebter und habe den Enkeltrick bei der Höhe des verursachten Schadens im vergangenen Jahr sogar überholt: der Trick mit falschen Polizeibeamten.
Bei dieser Masche manipulieren die Betrüger ihre eigene Telefonnummer und täuschen vor, Mitarbeiter einer Polizeibehörde zu sein. Auf dem Telefon der Angerufenen erscheinen dann Nummern wie 110 oder andere örtliche Rufnummern.
Durch diese perfide Masche sei im vergangenen Jahr „eine mittlere siebenstellige Schadenssumme“ entstanden. Beim Enkeltrick war es laut LKA Niedersachsen mit einer niedrigen siebenstelligen Schadenssumme etwas weniger.
Angerufene sollen verunsichert werden
Durch den Trick mit der manipulierten Telefonnummer steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Angerufenen auf die Masche mit den angeblichen Polizeibeamten hereinfallen, so das LKA Niedersachsen. In Wahrheit hielten sich die Täter aber meistens im Ausland auf.
Beim Telefonat seien „die Täter so überzeugend, dass die potenziellen Geschädigten leicht auf ihre Geschichte reinfallen können“, heißt es. Darin gehe es meist um umherziehende Einbrecherbanden oder korrupte Bankmitarbeiter. Das Ziel: Den Angerufenen solle ein Gefühl von Unsicherheit vermittelt werden.
Das wird dann laut LKA genutzt, um die angerufenen Senioren „zur Herausgabe ihrer Vermögensgegenstände zu bewegen, um diese dann in die vermeintliche polizeiliche Verwahrung zu nehmen“.
Keine Details, kein Druck, sofort auflegen
Was können Sie tun, um nicht Opfer einer solchen Betrugsmasche zu werden? Wer nach einem verdächtigen Anruf unsicher ist, sollte sich ans örtliche Polizeirevier wenden oder selbst die 110 wählen, rät das LKA Niedersachsen.
Grundsätzlich solle man am Telefon nie mit Unbekannten über persönliche oder finanzielle Verhältnisse sprechen, sich nicht unter Druck setzen lassen und im Zweifel sofort auflegen.