Laut einer Umfrage des „Spiegel“ kam es im Rahmen der Bauernproteste häufig zu Schäden und Strafanzeigen. Einige Bundesländer machten keine Angaben zu den Protestaktionen.
Im Rahmen der bundesweiten Bauernproteste sollen an vielen Orten Menschen zu Schaden gekommen seien. Auch seien viele Strafanzeigen gegen Bauern gestellt worden. Das geht aus einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ bei den Innenministerien der Bundesländer hervor.
Zuletzt seien in Brandenburg fünf Menschen verletzt worden, nachdem Landwirte in der Nacht zum Montag Gülle, Mist und Baumstämme auf einer Bundesstraße verteilt hatten. Auch in Rheinland-Pfalz sei es laut dem „Spiegel“ im Zusammenhang mit den Bauernprotesten zu insgesamt 14 Verkehrsunfällen gekommen – 70 Strafanzeigen wurden nach den Angaben des rheinland-pfälzischen Innenministeriums gestellt. In Sachsen-Anhalt liefen derzeit 43 Ermittlungsverfahren gegen Landwirte.
„Schwerer Verlauf“ eines Unfalls bei Bauernprotesten
In Hessen habe die Polizei zwei Verkehrsunfälle im Zusammenhang mit den Protestaktionen vermeldet. „Leider nahm einer dieser Unfälle einen schweren Verlauf“, so ein Sprecher des hessischen Innenministeriums zum „Spiegel“. Der Vorfall habe sich am 10. Januar zugetragen, als ein Lkw-Fahrer das Ende eines Staus übersehen habe und daraufhin auf einen stehenden Sattelzug aufgefahren war.
Der Fahrer des Lkws sei noch an der Unfallstelle verstorben; auch der Fahrer des Sattelzugs sei bei dem Unfall schwer verletzt worden. Der Stau sei aufgrund einer genehmigten Versammlung der Landwirte entstanden.
Statistische und sächsische Lücken
In Schleswig-Holstein hätten Bauern am 9. Januar einen Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug behindert. Auch in Bremen seien bei der Polizei elf Strafanzeigen bei 15 Protestaktionen eingegangen.
In Sachsen hingegen, seien die Protestaktionen der Bauern weitestgehend störungsfrei verlaufen, so ein Sprecher des Innenministeriums. Jedoch gab es laut dem „Spiegel“ auch in Sachsen mehrere Berichte über Unfälle. Andere Bundesländer hätten keine Angaben über rechtswidriges Verhalten im Rahmen der Bauernproteste gemacht, da derartige Informationen statistisch nicht erhoben werden würden.