Christine Lambrecht hatte das Amt als Verteidigungsministerin nur für kurze Zeit inne. Zwei ihrer Mitarbeiter bekommen auch nach ihrem Rücktritt Gehalt – wohl ohne dafür zu arbeiten.
Nur etwas länger als 13 Monate arbeitete die Sozialdemokratin Christine Lambrecht als Bundesministerin der Verteidigung. Dann übernahm ihr Parteikollege Boris Pistorius das Ruder – und tauschte einige Mitarbeiter im Berliner Bendlerblock aus.
Dabei konnte oder wollte Pistorius nicht allen Mitarbeitern Lambrechts neue Posten anbieten. So hatte Lambrecht den Ministeriumssprecher und den Chef des Leitungsstabes befördert. Pistorius soll die beiden Männer zwar von ihren Aufgaben entbunden, danach allerdings keine neue Beschäftigung für sie gefunden haben. Das geht aus einem Bericht der „Bild“-Zeitung hervor. Dabei gehören sie zur Besoldungsstufe B6 – und haben dementsprechend Anspruch auf Besoldung bis zum Ruhestand.
Kein Dienstposten für B6-Mitarbeiter
Wie die „Bild“ berichtet, soll das Verteidigungsministerium die Informationen dem CDU-Verteidigungsexperten Ingo Gädechens bestätigt haben: „Aktuell sind zwei Beamte der Besoldungsgruppe B6, denen kein entsprechender Dienstposten übertragen wurde, im BMVg tätig.“
Tragen muss diese Überbesetzung an Stellen der Steuerzahler. Inklusive Ministeriumszuschlag liegt das Gehalt der Beamten bei 11.070 Euro pro Monat – pro Person. Somit belaufen sich die Kosten für die beiden Ministeriumsmitarbeiter, für die noch keine neue Position gefunden werden konnte, auf 265.680 Euro pro Jahr.