Der Smartphone-Hersteller Bullit Group soll laut Berichten seinen Betrieb eingestellt haben. Vom Aus der Firma wären bekannte Handy-Marken betroffen.
Der britische Handyhersteller Bullit Group ist pleite. Das berichtet die Website „Mobile World Live“ unter Berufung auf entsprechende Einträge ehemaliger Führungskräfte des Unternehmens im Jobportal LinkedIn. Demnach hat der Hersteller von robusten Outdoor-Geräten Ende Januar den Betrieb eingestellt und alle Mitarbeiter entlassen.
Warum musste die Bullit Group jetzt schließen? Laut ehemaligen Führungskräften des Unternehmens sei eine „kritische, geplante Umstrukturierung“ gescheitert, heißt es. Die britische Tageszeitung „The Telegraph“ hatte vor wenigen Wochen berichtet, dass das Unternehmen kurz vor der Insolvenz stehe. Eine offizielle Bestätigung der Firmenschließung steht bislang aus.
Auszeichnung für Gerät zur Satellitenkommunikation
Die Bullit Group wurde 2009 gegründet und hatte unter anderem robuste Outdoor-Handys für den Smartphone-Hersteller Motorola, den Autobauer Land Rover und das Maschinenbauunternehmen Cat gefertigt. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen beim Mobile World Congress in Barcelona noch eine Auszeichnung für ein Gerät zur Satellitenkommunikation für Handys gewonnen.
Der sogenannte Motorola Defy Satellite Link-Dongle unterstützt Textnachrichten per Satellit, was in Gegenden ohne Handyempfang nützlich ist. Außerdem können Handybesitzer damit in signalschwachen Gegenden Notsignale absetzen.
Neben den Outdoor-Geräten für Cat, Motorola und Land Rover hatte die Bullit Group auch Nischen-Handys wie das Kodak Ektra hergestellt. Mit seiner Lederoptik sah das Gerät aus wie eine Retro-Kamera.
In den letzten Jahren konzentrierte sich die Bullit Group mehr auf Geräte zur Satellitenkommunikation. Das Unternehmen habe es schwer gehabt, mit großen Smartphone-Herstellern wie Apple und Samsung mitzuhalten, heißt es in der Branche.