Die Bundesregierung bemüht sich um den Zuzug von Fachkräften aus Indien. Arbeitsminister Heil sucht den Kontakt beim Sport.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will mehr Fachkräfte aus Indien für einen Umzug nach Deutschland gewinnen. Die Fachkräftestrategie der Bundesregierung für Indien sehe über 30 Maßnahmen vor, mit denen vor allem bürokratische Hürden abgebaut würden, kündigte der SPD-Politiker am Montag an. „Das Auswärtige Amt hat sich verpflichtet, die Visa-Erteilung bis Ende des Jahres in Bezug auf Indien zu digitalisieren“, führte Heil als ein Beispiel an.
Der Bundesarbeitsminister traf am Montagnachmittag in Berlin bei einem Cricketspiel auf Vertreter indischer Disasporaverbände. Überraschend streifte sich der Minister selbst ein Trikot über und nahm am Spiel teil. Neben dem Auswärtigen Amt soll auch die Bundesagentur für Arbeit (BA) ihre Anstrengungen verstärken, so Heil. Auf Jobmessen sollten deutsche Unternehmen vor Ort mit Fachkräften ins Gespräch kommen.
Die Bundesregierung will die Fachkräftestrategie für Indien am Mittwoch beschließen. Teil des Pakets ist laut Heil auch, Studierende aus Indien in Deutschland besser zu unterstützen, damit sie am Arbeitsmarkt in Deutschland Fuß fassen. Die Fachkräftestrategie werde bei den bevorstehenden deutsch-indischen Regierungskonsultationen in Indien vorgestellt und in enger Zusammenarbeit mit der indischen Regierung entwickelt.
Im Februar 2024 waren laut einer Übersicht des Arbeitsministeriums 137.000 Inderinnen und Inder auf dem deutschen Arbeitsmarkt sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das seien rund 23.000 mehr gewesen als ein Jahr zuvor. 2015 habe die Gesamtzahl rund 23.300 betragen. Ihre Arbeitslosenquote sei im Februar 2024 mit 3,7 Prozent deutlich geringer gewesen als die Arbeitslosenquote der Gesamtbevölkerung von 7,1 Prozent.