Braucht Bayern wirklich ein eigenes Satelliten-Programm? Was auf den ersten Blick seltsam anmutet, könnte aber schon bald in der Praxis viele wichtige Daten liefern.
Bayern plant, ab Ende 2025 Kleinstsatelliten in den Weltraum zu schicken, um hochauflösende Fotos des Freistaats zu liefern. Die ersten fünf Satelliten sollen in einer Umlaufbahn von 460 Kilometern über der Erde ihre Arbeit aufnehmen. Diese Satelliten sind nur 37 mal 23 mal 10 Zentimeter groß und wiegen zehn Kilogramm.
Der bayerische Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) betonte die Bedeutung des Projekts für die digitale Souveränität Bayerns. Die gesamte Prozesskette bleibt in bayerischer Hand – von der Datenaufnahme bis zur Bereitstellung der Informationen. Dies sei ein wesentlicher Vorteil gegenüber kommerziellen Anbietern.
Die gewonnenen Satellitendaten werden unter anderem für Hochwasserprognosen und Klimaveränderungen genutzt. Ein KI-unterstütztes System soll die Daten effizient speichern, analysieren und visualisieren. Damit können relevante Stellen zeitnah informiert werden.
Die Kleinstsatelliten sind mit Multispektralkameras ausgestattet und wurden in Kooperation mit dem Zentrum für Telematik sowie der S4 Smart Small Satellite Systems GmbH entwickelt. Unterstützt wird das Projekt von der Technischen Universität München bei den Auswertealgorithmen. Nach einem Probebetrieb könnte die Mission auf ganz Bayern ausgeweitet werden.
An dem Luft- und Raumfahrtprogramm Bayerns wird schon lange gewerkelt. Bereits im Vertrag der von Markus Söder geführten Koalition aus CSU und Freie Wähler nach den Landtagswahlen 2018 wurde das Thema festgehalten. Mehr zu den Plänen lesen Sie hier.