Die Bank of England senkt erstmals seit der Pandemie den Leitzins. Die Entscheidung fiel mit einem knappen Ergebnis von fünf zu vier Stimmen.
Die britische Zentralbank hat die Zinswende eingeläutet und erstmals seit der Pandemie 2020 die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Wie die Bank of England am Donnerstag nach ihrer Sitzung mitteilte, liegt der Leitzins damit nun bei 5,0 Prozent. Die Entscheidung des zuständigen Gremiums fiel denkbar knapp: fünf Mitglieder stimmten für die Senkung, vier wollten den Leitzins stabil halten.
„Der Inflationsdruck hat ausreichend nachgelassen, sodass wir in der Lage sind, die Zinsen heute zu senken“, erklärte der Chef der britischen Zentralbank, Andrew Bailey. Gleichzeitig wolle er vorsichtig bleiben und die Zinsen nicht zu stark oder zu schnell senken.
Im Kampf gegen die Inflation hatte die Notenbank die Zinsen seit Ende 2021 insgesamt 14 Mal erhöht, zuletzt im zweiten Halbjahr 2023. Der Wert von 5,25 Prozent war der höchste in 16 Jahren. Die Inflation in Großbritannien hatte im Juni weiter beim Zielwert von 2,0 Prozent gelegen und war damit niedriger als im Euroraum, wo sie im Juli auf 2,6 Prozent anzog.
Auch andere Notenbanken, darunter die Europäische Zentralbank, haben damit begonnen, die Leitzinsen wieder zu senken.