Das Jahr geht stürmisch zu Ende. Tief „Zoltan“ fegt über Deutschland und sorgt von der Küste bis zu den Alpen für Chaos. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Wer in der Vorweihnachtszeit noch auf den Weihnachtsmarkt gehen wollte, der hat in einigen Regionen des Landes schlechte Karten. Grund dafür ist Sturmtief „Zoltan“, das von Donnerstag bis Freitag durch Deutschland ziehen soll. Für Freitagvormittag rechnen die Behörden mit einer schweren Sturmflut an Nord- und Ostsee. Doch auch in anderen Regionen kann es zu kräftigen Orkanböen und Hochwasser kommen.
Video | Sturmtief: Zug kollidiert mit Baum
Quelle: Glomex
Dieser Newsblog informiert Sie über die aktuellen Entwicklungen:
Mehrere Bahnstrecken gesperrt
4.21 Uhr: Sturmtief „Zoltan“ hat in Hamburg und Schleswig-Holstein für weitere Ausfälle auf Regionalbahnstrecken gesorgt: Der Regional- und Fernverkehr wurde auf vielen Strecken eingestellt, wie die Deutsche Bahn am späten Donnerstagabend auf dem Portal X (vormals Twitter) mitteilte.
Die Strecke Hamburg-Kiel war zuvor erst wieder freigegeben worden. Nun ist zwischen den Stationen Kiel und Neumünster laut der DB ein Baum auf die Oberleitung gestürzt. Bahnreisende werden gebeten, ihre Zugverbindung kurz vor Antritt der Reise zu überprüfen, da es zudem zu Verspätungen und Ausfällen kommen soll.
Warnung vor schwerer Sturmflut in Hamburg
3.21 Uhr: Im Hamburger Elbgebiet warnte die Polizei für den Vormittag vor einer schweren Sturmflut. Die Wasserstände werden dann nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) auf etwa 3 Meter über dem mittleren Hochwasser steigen. Das betroffene Gebiet sollte laut Polizei gemieden werden. Der Hochwasserscheitel wird den Angaben zufolge gegen 11.49 Uhr am Pegel St. Pauli mit einer Höhe von bis zu 3,25 Metern über dem mittleren Hochwasser erwartet.
Auch für die ostfriesische Küste sowie das Wesergebiet sagten die Expertinnen und Experten vom BSH am Freitag schwere Sturmfluten vorher. Dort sollen die Hochwasser am Vormittag und Mittag 2,5 Meter bis 3 Meter über dem mittleren Wert liegen. An der nordfriesischen Küste werden Wasserstände von 2 Meter bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Als schwer gilt eine Sturmflut ab einem Wasserstand von 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser.
Baum stürzt um: Eine Person in Düsseldorf verletzt
1.43 Uhr: Die Feuerwehr Düsseldorf meldete bis zum späten Abend 40 unwetterbedingte Einsätze in der Landeshauptstadt. Vor allem abgeknickte Äste und lose Dachziegel, aber auch umgestürzte Bäume beschäftigten die Feuerwehr. Im Stadtteil Hubbelrath stürzte ein Baum auf die Bergische Landstraße. Ein Pkw mit zwei Insassen fuhr vor den umgestürzten Baum und eine Person verletzte sich dabei leicht.
Bahn rechnet auch am Freitag mit Behinderungen
23.30 Uhr: Auch für Freitag rechnet die DB noch mit Einschränkungen im Personenverkehr. „Teilweise können Beschädigungen erst bei Tageslicht abschließend beurteilt werden“, teilte ein Bahn-Sprecher am Donnerstagabend der Deutschen Presse-Agentur mit. „Schon jetzt zeichnet sich jedoch ab, dass die Schäden erheblich sind und Einschränkungen für die Fahrgäste mindestens den morgigen Tag über andauern.“ Sämtliche Räumtrupps der DB seien mit Reparaturfahrzeugen unterwegs, um Bäume aus Gleisbereichen zu beseitigen und Oberleitungen zu reparieren. Die ICE-Verbindungen Hamburg/Hannover – Kassel – Frankfurt/Stuttgart/Basel sowie Hamburg/Hannover – Kassel – Würzburg – München entfallen, teilte die Bahn mit. Züge nach Kiel und Flensburg halten in Hamburg.
76 Sturmeinsätze in Bochum
22.11 Uhr: Die Feuerwehr Bochum meldete am Donnerstag 76 Sturmeinsätze. Mehrfach lagen Bäume und Äste auf der Fahrbahn und in Oberleitungen. Umgestürzte Bäume beschädigten Häuser und Fahrzeuge. In der Hüller Straße kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem zwei Personen befreit und dem Rettungsdienst übergeben wurden. Es waren 189 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Die Windböen schwächen sich nach Angaben der Feuerwehr derzeit in Bochum ab.