Bahn sperrt Strecken bis Anfang Januar
Aktualisiert am 28.12.2023 – 13:02 UhrLesedauer: 29 Min.
Hochwasser in Deutschland: Aufnahmen zeigen die dramatische Lage an Aller, Leine und Oker. (Quelle: dpa)
Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen Deutschlands bestehen. In Niedersachsen sorgt das Wasser für eine nie dagewesene „Notlage“ in einem Freizeitpark. Während sich die Lage in manchen Regionen langsam entspannt, bleibt sie in anderen weiter angespannt.
Hochwasserlage in Niedersachsen verschärft sich – Deichbruch droht
13.02 Uhr: Die Lage bleibt brenzlig: Zahlreiche Flüsse in Niedersachsen treten über die Ufer. An einem Ort droht der Deich gleich an fünf Stellen zu brechen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Elbe-Wasserstand steigt: Wittenberge trifft Vorbereitungen
12.51 Uhr: Die Stadt Wittenberge an der Elbe im Kreis Prignitz trifft Vorbereitungen für eine mögliche Verschärfung der Hochwasserlage. Neben den Beratungen im Rathaus über die Entwicklung des Hochwassers sollen auch Deichläufer vorgehalten werden, sagte Martin Ferch, der Sprecher der Stadt. Es werde vorsorglich geklärt, wo sich Sandsäcke füllen ließen.
Im Deichvorland sind Flüsse über die Ufer getreten. Vieh darf in dem Überschwemmungsgebiet nicht mehr stehen. In der Stadt Wittenberge selbst gibt es aber kein Hochwasser. Deichläufer – also Ehrenamtliche, die Deiche kontrollieren und auf mögliche Schwachstellen überprüfen – müssen laut Ferch erst aktiv werden, wenn die Hochwasserlage längere Zeit anhalte.
Der Elbe-Wasserstand am Pegel Wittenberge hat am Donnerstagvormittag bei über 4,90 Meter gelegen. Für Freitag wird das Erreichen der Alarmstufe 2 erwartet, das wäre ein Wasserstand von mindestens 5,50 Meter. Das Landesamt für Umwelt sagt einen Wasserstand von über 6 Metern Anfang Januar vorher. Auch im Elbe-Elster-Kreis und an der Havel am Pegel Rathenow galt Hochwasser-Alarmstufe 1 – die niedrigste von insgesamt vier Stufen.
Verspätungen und Zugausfälle bei der Nordwestbahn
12.16 Uhr: Aufgrund der Witterung und der langanhaltenden Regenfälle ist der Zugverkehr in allen Netzen der Nordwestbahn weiter beeinträchtigt. Die Strecke zwischen Bremen Hauptbahnhof und Oldenburg ist am Donnerstag komplett gesperrt, wie die Bahn mitteilte. Grund sei eine witterungsbedingte Störung an einem Stellwerk in Delmenhorst.
Fahrgäste müssen sich nach Angaben der Nordwestbahn auch in den nächsten Tagen auf Verspätungen und Zugausfälle einstellen. Die Bahnverbindung zwischen Oldenburg und Osnabrück sei wegen des Hochwassers voraussichtlich bis Anfang Januar eingeschränkt, sagte eine Sprecherin der Nordwestbahn. „Wir kommen da noch nicht hin.“ Auf der Strecke seien auch noch keine Erkundungsfahrten möglich, um das Ausmaß der Schäden zu begutachten und mit den Reparaturen zu beginnen.
Für die Linie des Regional-Express 18 zwischen Wilhelmshaven, Oldenburg und Osnabrück gilt deshalb bis einschließlich 2. Januar ein Ersatzfahrplan. Züge aus Wilhelmshaven fahren nach Angaben der Nordwestbahn vorerst bis Oldenburg, wenden und fahren zurück. Züge aus Osnabrück fahren bis Huntlosen und kehren dort wieder zurück nach Osnabrück. Das Unternehmen bemüht sich um einen Schienenersatzverkehr mit Bussen und bittet Fahrgäste, sich online zu informieren.
Thüringen: Bewohner von Windehausen können zurückkehren
11.45 Uhr: Die Bewohner des wegen Hochwassers evakuierten Ortes Windehausen in Thüringen können in ihre Häuser zurückkehren. Er habe die Anordnung zur Evakuierung am Vormittag aufgehoben, sagte der Bürgermeister Heringens, Matthias Marquardt, der Deutschen Presse-Agentur. Nachdem Stromversorgung und Abwasserentsorgung wieder funktionierten, seien die Gründe für die Evakuierung weggefallen. Die Einwohner des Heringer Ortsteils könnten zurückkehren – zunächst aber weiterhin nur mit Pendelbussen, noch nicht mit eigenen Fahrzeugen.