Berlin (dpa) – Angesichts des Leids der Menschen im Gazastreifen hat Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock die israelische Regierung aufgefordert, einem Waffenstillstand zuzustimmen, statt eine Bodenoffensive gegen die Hamas in der Stadt Rafah zu starten. „In Rafah leben 1,3 Millionen Menschen unter schrecklichsten Bedingungen auf engstem Raum“, sagte Baerbock während eines zweitägigen Besuchs in Israel. Die Menschen dort könnten sich „nicht einfach in Luft auflösen“. Was sie brauchten, sei mehr humanitäre Hilfe und ein Waffenstillstand, sagte der Außenminister.
Sie fügte hinzu, dass sie im Rahmen ihrer Reise nach Israel auch darüber diskutieren werde, wie das humanitäre Leid gelindert und gleichzeitig die Freilassung von Geiseln herbeigeführt werden könne. „Es muss dringend eine deutliche Aufstockung der humanitären Hilfe nach Gaza erfolgen, um sicherzustellen, dass die Menschen dort nicht verhungern und verdursten“, sagte der Minister. „Dazu bedarf es auch Schutzgarantien für die UN-Organisationen.“ Gleichzeitig gelte es, so Baerbock, zu prüfen, wie der internationale Druck auf die Hamas erhöht werden könne, „damit die Terroristen endlich ihre Waffen niederlegen“.
Es ist Baerbocks fünfte Reise nach Israel seit dem Terroranschlag der islamistischen Hamas am 7. Oktober. In Israel trifft sie sich mit Außenminister Israel Katz, Premierminister Benjamin Netanyahu und Präsident Izchak Herzog.