Eine neue Analyse bestätigt den Eindruck vieler Autofahrer: Reparaturen werden immer teurer. Welche Kosten besonders stark ansteigen – und was dahintersteckt.
Die Reparaturkosten in den Autowerkstätten erreichen ein neues Allzeithoch. Wie ausgerechnet moderne Fahrassistenten diese Entwicklung befeuern und was Autofahrer dagegen tun können.
Laut einer Auswertung des Garantieversicherers CarGarantie sind die Reparaturkosten für Autos im Jahr 2023 erneut deutlich gestiegen. Demnach lagen die durchschnittlichen Kosten für einen Garantieschaden im Jahr 2023 bei 657 Euro, das sind 39 Euro mehr als im Vorjahr. Bereits in den fünf Jahren zuvor waren die Kosten um rund 100 Euro gestiegen.
Besonders anfällig für Defekte war dem Bericht zufolge die Elektrik der Autos. Mehr als 22 Prozent aller Mängel waren darauf zurückzuführen, gefolgt vom Kraftstoffsystem. Die teuersten Reparaturen fielen jedoch beim Motor an.
Die Hoffnung, dass der Trend zur E-Mobilität eine Entlastung bei den Reparaturkosten bringen könnte, hat sich nach Angaben des Versicherers nicht erfüllt. Elektroautos hätten in der Regel mindestens vergleichbare Schadenhäufigkeiten und Schadenhöhen wie Verbrenner.
Woher kommt dieser Kostenanstieg?
Vom Notbremser bis zum Parkhelfer: Die vielen Assistenten in modernen Autos machen das Autofahren nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer. Dazu benötigen sie aber etliche Sensoren und Kameras rund ums Auto. Die Folge: Wenn es doch mal rummst, machen ausgerechnet die Assistenzsysteme das Reparieren aufwendiger und dadurch auch teurer.
Seit 2022 werde diese Entwicklung zusätzlich getrieben durch die allgemeinen Kostensteigerungen in den Werkstätten und die Inflation.
Wie kann man die Kosten senken?
Diese Kosten lassen sich zwar nicht verhindern – aber senken. Hier sind die besten Tipps des ADAC:
Alternative Ersatzteile vom freien Teilemarkt
Ersatzteile vom freien Teilemarkt können eine günstigere Alternative zu Markenersatzteilen sein. Sie stammen von unabhängigen Herstellern und sind oft günstiger als die Originalteile des Autoherstellers. Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall.
Nachbauteile statt Originalteile
Das Monopol der Autohersteller auf bestimmte sichtbare Ersatzteile ist vorbei. Dadurch können nun auch Nachbauteile verwendet werden, was zu weiteren Kosteneinsparungen führen kann.
Gebrauchtteile aus Alt- und Unfallwagen
Austausch- und Gebrauchtteile aus Alt- oder Unfallfahrzeugen können ebenfalls Geld sparen. Allerdings sollte man bei sicherheitsrelevanten Bauteilen auf eine ausreichende Garantie achten und dubiose Angebote meiden.
Smart Repair für Bagatellschäden
Bei kleineren Schäden wie Dellen oder Kratzern im Lack müssen nicht immer ganze Teile ausgetauscht werden. Smart Repair-Techniken ermöglichen eine kostengünstige Reparatur mit minimalem Aufwand.
Reifen und Elektronik reparieren statt auszutauschen
Defekte Reifen können oft repariert werden, statt sie komplett auszutauschen. Spezialisierte Werkstätten bieten auch die Reparatur elektronischer Bauteile an, die bis zu 80 Prozent günstiger ist als der Neukauf.