Das Schloss ist auf – aber die Tür bleibt zu: Bei Frost kann es passieren, dass die Türdichtungen festgefroren sind. Was Sie dann tun sollten.
Wenn die Autotür zugefroren ist, sollten Sie rohe Gewalt unbedingt vermeiden. Denn dann könnte das Material reißen. Die Reparaturkosten: mehrere Hundert Euro. Was man stattdessen tun sollte.
Der ADAC rät, von außen etwas gegen die Tür zu drücken. Denn so könnte sich mit etwas Geschick das Eis aus den Zwischenräumen lösen. Sanftes Klopfen gegen das Türblech ist ebenfalls einen Versuch wert.
Falls beides nicht genügt, lohnt zunächst ein Versuch an einer anderen Tür. Vielleicht kommt man über den Beifahrersitz ans Steuer. Dann können Sie von innen versuchen, die Fahrertür zu öffnen. Bevor das geschafft ist, sollten Sie nicht starten – es ist wichtig für eventuell nötige Hilfsleistungen nach einem Unfall.
Vorsichtig mit Wasser auftauen
Auch mit Wasser lässt sich eine zugefrorene Tür öffnen. Erhitzen Sie das Wasser auf rund 50 Grad, dann vorsichtig am Türrahmen entlanggießen. Auf keinen Fall ganz heißes oder kochendes Wasser verwenden. Das könnte den Lack beschädigen. Innenseite und Türdichtungen müssen im Anschluss penibel abgetrocknet werden, um ein erneutes Festfrieren zu vermeiden. Wischwasser für die Scheiben mit Frostschutz eignet sich eher weniger zum Lösen festgefrorener Türen.
Wichtig: Das Wasser nicht über die Scheibe gießen. Sie könnte durch den abrupten Anstieg der Temperatur reißen oder platzen.
Finger weg von Haartrockner und Heißluftföhn
Der Griff zum Haartrockner ist meist auch keine gute Idee, um ein eingefrorenes Schloss oder zugefrorene Dichtungen zu erwärmen. Die Heißluft des Trockners kühlt oft so schnell ab, dass sie die Vereisungen in den Dichtungsgummis nicht erreicht.
Und ein richtiger Heißluftföhn kann mit seinen hohen Temperaturen die Tür sogar beschädigen. Auch könnten Lack und Grundierung schmelzen oder abplatzen.
Pflege schützt vor Festfrieren
Saubere und gepflegte Gummis bei Türen und Hauben halten das Auto nicht nur dicht und den Innenraum trocken und möglichst geräuscharm. Sondern sie frieren im Winter auch nicht fest. Um sie einfach und schonend zu reinigen, eignet sich Wasser mit etwas pH-neutraler Seife am besten. Das kann auch eine milde Lederseife sein.
So gehen Sie vor: Ein feuchtes Baumwolltuch entfernt Schmutz von der Oberfläche. Danach die Gummis vorsichtig und gründlich mit einem weiteren weichen Baumwolltuch trocknen. Erst dann trägt man ein Gummipflegemittel auf: Es füllt die kleinen Poren in der Gummioberfläche, sodass sich dort keine Feuchtigkeit sammeln kann.
Und das ist gerade im Winter wichtig. Nässe in diesen Vertiefungen ist nämlich ein Garant fürs Festfrieren. Ältere und porösere Dichtungen sind dafür anfälliger, ebenso ungepflegte und beschädigte Dichtungen.
Besser ohne Butter und Öl
Hin und wieder werden Hausmittel wie Butter oder Öle als günstige Alternative zu Spezialprodukten aus dem Zubehörhandel empfohlen. Sie erzeugen zwar im Grunde auch einen schützenden Film auf dem Gummi. Allerdings könnten sie umkippen und ranzig werden. Experten empfehlen deshalb, bei der Pflege eher zu speziell dafür konzipierten Produkten zu greifen.
Auch Mittel wie Vaseline und Hirschtalg sollten nicht in Reinform verwendet werden, obwohl sie teilweise ein Bestandteil empfohlener Pflegeprodukte sind.
Tipp: Für ältere und schon etwas angegriffene Dichtungen mit größeren Unebenheiten eignen sich festere Mittel besser als flüssige. Flüssige Pflegemittel werden eher für neue und gepflegte Dichtungsgummis empfohlen.
In der Regel reicht es, die Gummis zweimal im Jahr zu pflegen. Bei älteren Autos darf es auch häufiger sein.
Eisige Zeiten im Schloss
Ist ein klassisches Autoschloss zugefroren, hilft ein Türschlossenteiser. Den bewahrt man besser außerhalb des Autos auf. Dann ist die Hilfe im Notfall zur Hand anstatt im Auto. So funktioniert’s: Je nach Bedienungsanleitung des Mittels wird es ins Schloss gesprüht oder getröpfelt. Dann einen Moment warten, bis sich der Schlüssel normal nutzen lässt. Eine Alternative dazu sind alkoholhaltige Desinfektionsmittel.